Eklat

Sex im Kapitol: Das soll schon einmal vorgekommen sein

Von den Treppen des Kapitols vor die Villa in Rom: Rita Carpenter Boncompagni Ludovisi vor der Villa ihres verstorbenen Mannes, aus der sie jetzt ausziehen musste.
Von den Treppen des Kapitols vor die Villa in Rom: Rita Carpenter Boncompagni Ludovisi vor der Villa ihres verstorbenen Mannes, aus der sie jetzt ausziehen musste. Reuters
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Der Skandal um ein Porno-Video, gedreht im US-Senat, erinnert an 1981: Damals waren die Treppen des Kapitols Ort des Geschehens.

Am Wochenende ging ein Video „viral“, vorwiegend auf Twitter (X): Es soll zwei Männer beim Sex in einem Anhörungssaal des US-Senats zeigen. Ursprünglich veröffentlicht hatte die Aufnahme das rechte US-Medium „Daily Caller“. Über die Identitäten der Männer wird im Netz gemutmaßt, es soll sich um zwei politische Akteure handeln; die Polizei untersucht nach eigenen Angaben derzeit das Video. Republikaner und Rechte betrauern derweil jedenfalls die Schändung ihres „geliebten Senats“.

Wohl rechte Krokodilstränen, wenn man an den Sturm auf den „geliebten Senat“ 2021 denkt. Eine „Entweihung“ des Kapitols durch öffentlich bekannte sexuelle Handlungen ist ebenfalls bereits geschehen. Die wenigsten werden sich daran erinnern – außer man wurde zufällig durch Rita Boncompagni Ludovisi durch ihre Villa in Rom geführt, die 2022 um den Weltrekordpreis von 471 Mio. Euro versucht wurde zu verkaufen. Sie enthält das einzige Deckenfresko Caravaggios.

Die Dame war sehr erfreut, Journalisten aus Wien das Anwesen zu zeigen, sie sprach amerikanisches Englisch, also wurde man neugierig und forschte nach. Als Rita Carpenter in San Antonio in Texas geboren, hatte sie ein bewegtes Leben hinter sich, als sie 2009 in den italienischen (ehemaligen) Hochadel einheiratete. Sie war Unterhaltungsreporterin bei Fox News gewesen, Playboy-Covergirl und Autorin des Buchs: „My Capitol Secrets“. Damit nutzte sie 1981 die Gunst ihrer Stunde: In einem Interview hatte sie zuvor enthüllt, mit ihrem Mann, dem demokratischen Abgeordneten John Jenrette, auf den Haupttreppen des Kapitols Sex gehabt zu haben. Was zum Skandal wurde und der US-Politsatiregruppe „Capitol Steps“ den Namen gab.

In dieser Villa wohnt niemand mehr

Mittlerweile ist die in einen langen Erbstreit verwickelte Villa in Rom immer noch nicht verkauft, auch nicht um 140 Millionen. Und auch Rita Boncompagni Ludovisi ist dort nicht mehr anzutreffen. Im April bekam sie einen Delogierungsbescheid, ausgelöst von den Söhnen ihres verstorbenen Mannes. Auf der Flucht vor der anrückenden Polizei über die Hintertüre verletzte sie sich schwer.

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