Tina Turner wurde 83 Jahre alt.
Wir gedenken

Todesfälle: Von diesen Kultur-Persönlichkeiten mussten wir uns 2023 verabschieden

Peter Simonischek, Tina Turner, Jane Birkin und Matthew Perry waren unter den Kultur-Ikonen, die 2023 verstorben sind.

Peter Simonischek

Österreichischer Schauspieler, 76

Mit Peter Simonischek starb heuer einer der vielseitigsten Schauspieler unserer Zeit. Als „Jedermann“ hat er in Salzburg Theatergeschichte geschrieben und als „Toni Erdmann“ aller Welt vor der Kamera seine Virtuosität gezeigt.

Tina Turner

Rock-Ikone, 83

Aus dem Provinzkaff Nutbush in die große Welt, aus der Unterdrückung durch ihren Mann Ike zur Solokarriere: Tina Turner sind zwei Ausbrüche gelungen. So wurde sie, was sie werden wollte: die erste schwarze Rock'n'Roll-Sängerin, die Stadien auf der ganzen Welt füllte.

Matthew Perry

„Friends“-Darsteller, 54

Als spitzzüngiger Ironiker Chandler Bing war er unvergesslicher Teil der 1990er-Kultserie „Friends“ – und gab den Stellvertreter aller Kritiker, Zyniker und Ironiker.

Shane MacGowan

„Pogues“-Sänger, 65

Er war eine Ikone der radikalen Selbstvergeudung. Shane MacGowan, Sänger der irisch-britischen Band The Pogues, wurde dennoch fast 66 Jahre alt. 

Martin Walser

Deutscher Schriftsteller, 96

Er war der Seelenzeichner einer zermürbten männlichen Mittelschicht und wurde vom Anecker in deutschen Debatten zum großen Feindbild Seine große Umstrittenheit hinderte Walser nicht daran, als noch als über 70-jähriger Autor höchst erfolgreich zu sein. 96-jährig ist er heuer gestorben, als letzter der vier großen intellektuell prägenden deutschen Nachkriegsautoren (Heinrich Böll, Siegfried Lenz, Günter Grass).

Sinead O`Connor

Irische Sängerin, 56

Sinéad O´Connor wurde mit ihrer Version des Prince-Songs „Nothing Compares 2 U“ 1990 weltberühmt. Die weitere Karriere wurde schwierig. Nicht nur, weil sie eine unbeirrbare Kritikerin der katholischen Kirche war.

Tony Bennett

US-Jazzsänger, 96

Der große Balladensänger Tony ­Bennett starb kurz vor seinem 97. Geburtstag. Zuletzt feierte er Erfolge mit Amy Winehouse und Lady Gaga.

Jane Birkin

Französische Popkultur-Ikone, 76

Mit „Je t’aime (moi non plus)“ gelang ihr ein Skandalhit. Aber sie war auch Schauspielerin und Taschen-Designerin: Bei Jane Birkin gaben sich angelsächsische Kühle und französische Melancholie ein permanentes Rendezvous.

Milan Kundera

Schriftsteller, 94

Die „unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ und die Last der Geschichte: Das waren zwei wesentliche Themen des großen Schriftstellers Milan Kundera, der 1975 aus der kommunistischen Tschechoslowakei nach Frankreich emigrierte.

Grace Bumbry

Opernsängerin, 86

Grace Bumbry war die erste schwarze Sängerin in Bayreuth, jeder Auftritt ein Ereignis. Auch in der Staatsoper war die Wahlwienerin mit der kraftvollen Stimme einige Male zu erleben.

Michael Gambon

„Dumbledore“-Darsteller, 82

Der britisch-irische Schauspieler verkörperte in den „Harry Potter“-Filmen mühelos eine Figur, die über die Jahre immer komplexer wurde. In Erinnerung bleiben nicht nur seine Filme, sondern auch die Streiche, die er hinter den Kulissen gern spielte.

Harry Belafonte

Entertainer, 96

Die Welt erfreute sich an seinen Liedern und Filmen, tanzte zu seinem Calypso. Dabei war Harry Belafonte auch Kämpfer, Aktivist, Bürgerrechtler.

Peter Weibel

Medienkünstler, 78

Mit Peter Weibel starb die interessanteste Persönlichkeit der Wiener Kunstszene seit 1945. Er war vieles zugleich – und galt dadurch manchen zu wenig. Seine frühen Aktionen sind ikonisch, seine Lehre war visionär, seine Ausstellungen epochal.

Bibiana Zeller

Österreichische Schauspielerin, 95

Sie liebte das Burgtheater und fürchtete Claus Peymann. Sie war bescheiden, hatte Sinn für Humor – und war doch auch verletzlich. Durch die Kultserie „Kottan ermittelt“ wurde Bibiana Zeller populär.

Helmut Berger

Österreichischer Schauspieler, 78

Er war der erste Mann auf dem „Vogue“-Cover, smart und als Schauspieler erfolgreich – bis sein Lebensmensch Luchino Visconti starb.

Burt Bacharach

Jazz-Musiker, 94

Er war ein ungemein wendiger Komponist, ein unerschütterlicher Optimist und ein Meister der leichten Muse: Burt Bacharach, das Mastermind zahlreicher erfolgreicher Songs wie „The Look Of Love“ und „What The World Needs Now Is Love“.

Gina Lollobrigida

Schauspieldiva, 95

Schauspiellegende Gina Lollobrigida war ein Symbol für Italiens Talent zum Feiern von Schönheit, Drama und schalkhaftem Humor.

Friedrich Cerha

Wiener Komponist, 96

Er war die Verkörperung des zeitgenössischen Komponisten in diesem Land: Friedrich Cerha stand für die vom Publikum ungeliebte musikalische Avantgarde und deren radikalste Ausprägungen.

William Friedkin

Regisseur, 87

Mit seinem Horrorfilm „Der Exorzist“ schockierte er die Filmwelt, mit seinem Thriller „The French Connection“ gewann er mit 36 Jahren den Regie-Oscar: Der US-Amerikaner William Friedkin war ein kompromissloser Filmemacher.

Richard Roundtree

„Shaft“-Schauspieler, 81

Schauspieler Richard Roundtree war als cooler Detektiv John Shaft der erste schwarze Actionheld: stolz, sexy und cool, und Aushängeschild der sogenannten „Blaxploitation“.

Paco Rabanne

Mode-Designer, 88

Der spanisch-französische Designer wurde er mit seinen futuristischen Metallkleidern und Space-Age-Entwürfen bekannt.

David Crosby

Amerikanischer Gitarrist und Sänger, 81

Er gründete die Bands „Byrds“ und „Crosby, Stills, Nash & Young“: Die tief melancholischen Gesänge von David Crosby haben das Seelenleben der ersten Hippie-Generation – und aller weiteren – ausgedrückt und zugleich geprägt.

Lisa Marie Presley

Sängerin und Elvis-Tochter, 54

2018 noch sang Lisa Marie Presley noch mit ihrem toten Vater im Duett. Sie war sein einziges Kind und wuchs in seinem Graceland-Schloss auf. Später heiratete sie Michael Jackson, lebte auch auf dessen Neverland-Schloss. Als Sängerin auf drei Alben als Sängerin ihrem Vater nach

Jeff Beck

Gitarrist, 78

Seine Fender Stratocaster glühte in allen Genres: Jeff Beck war einer der großen Gitarrenmeister der Popmusik, auch wenn er nie die Popularität eines Eric Clapton oder Jimmy Page erreichte.

Jürgen Flimm

Regisseur und Intendant, 81

Jürgen Flimm hat das deutsche Theater geprägt. Von 2006 bis 2010 leitete er auch die Salzburger Festspiele.

Cormac McCarthy

US-Schriftsteller, 89

Er mag nur zwölf Bücher geschrieben haben, doch die haben gereicht, um seinen Namen in einem Atemzug mit Thomas Pynchon, Don DeLillo oder Philip Roth zu nennen: Cormac McCarthy („Kein Land für alte Männer“, „Die Straße“) wurde 89 Jahre alt.

Ilya Kabakov

Russischer Künstler, 89

1987 floh er über Graz in den Westen: Ilya Kabakov war der bedeutendste russische Künstler der Gegenwart. Sein Werk hatte viele Töne, reichte von der poetischen, subversiven Zeichnung bis zur wuchtigen „totalen Installation“. Seine Utopie blieb dabei immer eine individuelle, eine künstlerische – und handelte immer von Freiheit.

Herbert Liaunig

Sammler und Museumsgründer, 77

Der Industrielle und Kunstsammler Herbert Liaunig hinterließ ein Industrie-Imperium und ein Museum mit internationaler Reputation: das Museum Liaunig in Kärnten.

Sibylle Lewitscharoff

Deutsche Autorin, 69

In der durchsäkularisierten europäischen Literatur war die Büchner-Preisträgerin ein fantasiesprühender, disputfreudiger und sprachmächtiger Solitär.

Wolfgang Hollegha

Österreichischer Maler, 94

Er zählte zu den wichtigsten abstrakten Künstlern seiner Generation: Wolfgang Hollegha wurde 94 Jahre alt.

Stephen Gould

Amerikanischer Tenor, 61

Er war vom „Phantom der Oper“ für 20 Jahre zum führenden Mann im „schweren Fach“ geworden: Heuer erlag der Sänger Stephen Gould seiner Krebs-Erkrankung.

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