Fernsehen

TV-Doku über „die ganze Geschichte“ Österreichs

Mariella Gittler in „Die Meisterdiebin“, Folge vier von „Österreich - Die ganze Geschichte“.
Mariella Gittler in „Die Meisterdiebin“, Folge vier von „Österreich - Die ganze Geschichte“.ORF / RAN Film
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Die neue History-Reihe von ORF III holt weit aus. Reenactments und Spielereien sollen auch junge Leute ansprechen.

Noch immer ist Hugo Portisch die Messlatte, wenn es darum geht, die Geschichte Österreichs verständlich zu erklären. Der „Geschichtslehrer der Nation“, wie Portisch gern genannt wurde, konnte Zeitgeschichte vermitteln wie kein anderer. „Ich kenne seine Arbeit, habe ihn aber leider nicht mehr persönlich kennengelernt“, sagt „ZiB“-Redakteurin Mariella Gittler, die man auch als Moderatorin von Kurz-„ZiB“s und des „Magazin 1“ kennt. Gemeinsam mit ORF-Berlin-Korrespondent Andreas Pfeifer moderiert sie nun das neue Geschichtsvermittlungsprojekt des ORF.

Portisch sei „ein großes Vorbild“ für jeden im ORF, sagt Gittler. Gemeinsam mit Sepp Riff hat er den Österreichern in den 1980er- und 1990er-Jahren in den Dokumentationen und Büchern „Österreich I“ und „Österreich II“ die Geschichte der Ersten und Zweiten Republik näher gebracht. Seine Erzählungen waren versehen mit Anekdoten über Ereignisse, die er als Zeitzeuge selbst miterlebt hatte.

Es beginnt mit den Kreuzzügen

Die neue ORF-Dokumentarreihe „Österreich – Die ganze Geschichte“, die nun Gittler und Pfeifer präsentieren, holt viel weiter aus. Die ersten zehn Folgen (zu sehen ab 27. Dezember, 20.15 Uhr, in ORF III) reichen von den mittelalterlichen Kreuzzügen bis zu Maria Theresias Herrschaft. Jede der 45-Minuten-Folgen greift ein einzelnes Schicksal auf, anhand dessen die Geschichte veranschaulicht wird.

Die Vermittlung hat sich gegenüber Portisch deutlich gewandelt. Man spürt, dass die Reihe ein jüngeres Publikum für Geschichte interessieren soll. Da findet sich die eine oder andere Spielerei, über deren Effekthascherei man streiten könnte. Animierte Landkarten etwa, auf denen Konfliktherde zu brennen beginnen. Oder eine Studiokulisse, in der Pfeifer über künstliche Steinbrocken hinwegsteigen muss.

Aus Mangel an Film- und Bildmaterial musste man sich in der Darstellung etwas einfallen lassen: Reenactments und der eine oder andere Kunstgriff bei Bildern und Landkarten ergänzen die Experteninterviews. Vierzig Folgen in vier Staffeln sollen es werden, die über vier Jahre hinweg ausgestrahlt werden – damit ist es das laut ORF größte Doku-Projekt in der Geschichte des Senders. Begleitet wird die Serie von einem History-Podcast, für den Gittler Wissenschaftler interviewt.

„Coole Geschichten“ im Podcast

Zu jeder Folge der TV-Doku gibt es zwei Podcast-Folgen, die das jeweilige Thema im Heute greifbar machen: Was geht mich das an? Was waren die Helden der damaligen Zeit? Oder mit der Suche nach dem Aha-Effekt: Dinge, die man noch nicht wusste. Gittler verspricht „coole Geschichten“ und eine Aufbereitung für Tik-Tok.

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