Atompolitik

UN-Atombehörde IAEA: Iran weitet Uran-Anreicherung aus

Archivbild von IAEA-Chef Rafael Grossi.
Archivbild von IAEA-Chef Rafael Grossi.Reuters / Pool
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IAEA-Direktor Grossi erklärt, der Iran könne mit dem hochangereicherten Uran drei Atombomben herstellen. Der Iran dementierte bisher stets, die Herstellung von Nuklearwaffen anzustreben.

Im Iran ist laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) die Produktion von hochangereichertem Uran hochgefahren worden. Das teilte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi den Mitgliedsländern der Organisation am Dienstag mit. Ein Sprecher sagte in Wien, der Iran besitze bereits genug Uran mit einer Reinheit von 60 Prozent, um damit im Falle einer weiteren Anreicherung auf 90 Prozent drei Atombomben herstellen zu können. Teheran betont indes, keine Atomwaffen anzustreben.

Die Angaben zur Anreicherung seien bei Besuchen am 19. und 24. Dezember verifiziert worden. Für eine Atombombe ist eine Anreicherung auf mindestens 80 Prozent nötig. Die Produktion war zuvor Mitte 2023 zurückgefahren worden, hieß es. Der Iran habe seine Produktionspläne Ende November kommuniziert, teilte Grossi weiter mit. Es gehe um die Produktionsstätten Natans und Fordow. Dort seien zusammen seit Ende November rund neun Kilogramm auf bis zu 60 Prozent Reinheitsgrad angereichertes Uran hergestellt worden - nach rund drei Kilogramm monatlich in den Monaten davor.

Atomabkommen seit Donald Trump Geschichte

Die Regierung in Teheran hatte sich 2015 in einem internationalen Atomabkommen dazu verpflichtet, die Anreicherung von Uran einzuschränken und IAEA-Kontrollen zuzulassen. Damit sollte der Bau von Atomwaffen verhindert werden. Im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufgehoben. Seitdem die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump den Pakt im Jahr 2018 aufgekündigt haben, hat Teheran seine Verpflichtungen schrittweise gebrochen und unter anderem mit der Herstellung von hoch angereichertem Uran begonnen. (APA/dpa/AFP)

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