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Silvester in Berlin: Aus Angst vor Krawallen fahren Busse nicht

Bereits bei einer pro-palästinensischen Demo in Neukölln im Oktober wurde die Polizei mit Feuerwerken und Böllern beschossen.
Bereits bei einer pro-palästinensischen Demo in Neukölln im Oktober wurde die Polizei mit Feuerwerken und Böllern beschossen. APA / AFP / Zakaria Abdelkafi
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In den Bezirken Neukölln und Kreuzberg werden mehrere Linien in der Neujahrsnacht nicht fahren. Im vergangenen Jahr war es dort zu Angriffen auf Polizei und Rettungsautos gekommen. Die pro-palästinensische Szene versuchte bereits, sich mit illegalen Böllern einzudecken.

Böller, Schreckschusspistolen, brennende Mistkübel – davor können die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ihre Fahrer und Kunden in der Silvesternacht kaum schützen. Also stellen sie ab 20 Uhr die Buslinien M29, M41, 171, 194 und N94 zumindest teilweise ein. Diese führen durch den Norden Neuköllns und Kreuzberg. In diesen Stadtvierteln wurde im Vorjahr randaliert.

„Hintergrund sind die Erfahrungen der Vorjahre, was die Situation in dem Bereich zu Silvester betrifft“, sagte BVG-Sprecher Jannes Schwentu dem „Tagesspiegel“. „Die Sicherheit von Fahrgästen und Fahrpersonal hat selbstverständlich höchste Priorität.“ In der Neuköllner High-Deck-Siedlung war ein geparkter Reisebus im vergangenen Jahr vollständig ausgebrannt. Polizeiautos und Rettungskräfte wurden mit Böllern und Schreckschusspistolen beschossen. Meist junge Männer hatten an manchen Straßenecken sogar Barrikaden aus brennenden Mülleimern errichtete, an denen die Einsatzkräfte nicht vorbei kamen.

Sorge vor „blinder Wut“

Ein Jahr später scheint die Sicherheitslage nicht besser geworden zu sein. „Ich habe die Sorge, dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen“, sagte die deutsche Innenministerin, Nancy Faeser (SPD), kurz vor Weihnachten.

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