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Argentinien will kein Brics-Mitglied werden

Die argentinische Präsidentenmaschine von Javier Milei.
Die argentinische Präsidentenmaschine von Javier Milei.Imago / Rodrigo Néspolo
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Der neue Präsident Milei lehnt eine Aufnahme in einem Brief an die Mitglieder des Klubs der Schwellenländer ab. Der Grund: Unterschiede in der „außenpolitischen Haltung“.

Die argentinische Regierung verzichtet auf die Aufnahme des südamerikanischen Landes in die Brics-Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer ab Jänner. Der ultraliberale Präsident Javier Milei erklärte in einem Schreiben an die Mitgliedsländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika formell die Absage, wie Argentiniens Außenministerin Diana Mondino in einem Interview der Zeitung „La Nación“ am Freitag bestätigte.

In dem von lokalen Medien publizierten Schreiben Mileis heißt es: „Wie Sie wissen, unterscheidet sich die außenpolitische Haltung der Regierung, der ich seit einigen Tagen vorstehe, in vielen Fällen von der der Vorgängerregierung“. Aus diesem Grund würden „einige früher getroffene Entscheidungen überprüft werden“. Milei war Anfang Dezember als neuer Präsident vereidigt worden. Er hatte die Wahl mit radikalen Forderungen nach einer wirtschaftlichen und politischen Kehrtwende gewonnen.

Brics-Gruppe sollte um sechs Länder wachsen

Bei einem Brics-Gipfeltreffen im August in der südafrikanischen Stadt Johannesburg war überraschend die Erweiterung der Brics-Gruppe um sechs neue Mitglieder angekündigt worden. Neben Argentinien sollten mit 1. Jänner 2024 auch Saudiarabien, der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Äthiopien der Allianz der wichtigen Schwellenländer beitreten. Der damalige argentinische Präsident Alberto Fernández begrüßte angesichts der geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen seines Landes die Aufnahme.

Es sei eine ideologische und praktische Entscheidung, sagte Mondino. „Das Ziel der Brics ist es, mit Ländern Handel zu treiben, mit denen wir bereits Abkommen haben“, fügte sie hinzu. Mileis Regierung würde sich deswegen für eine „Intensivierung der bilateralen Beziehungen“ zu den fünf Brics-Mitgliedern einsetzen, hieß es in dem Schreiben. (APA/dpa)

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