Der am Dienstag durch einen mutmaßlichen israelischen Drohnenangriff getötete Saleh al-Aruri war in Beirut der Kontaktmann der Terrororganisation Hamas zur Hisbollah und zum Iran. Der 57-Jährige hatte auch im Westjordanland seine Hand im Spiel.
Saleh al-Aruri machte sich keine Illusionen. Im August erst wunderte sich die Nummer zwei des Hamas-Politbüros, dass er noch am Leben sei: „Ich warte auf den Märtyrertod.“ Der 57-Jährige zeigte sich erstaunt darüber, dass er überhaupt so alt geworden sei. Im Oktober zerstörte Israel dann sein Haus nahe Ramallah im Westjordanland, obwohl der Mossad wusste, dass der hochrangige Hamas-Funktionär längst im Ausland lebt – erst in Damaskus, danach in Katar und der Türkei und schließlich in Beirut.
In Daniyah, einer Vorstadt im Süden der libanesischen Hauptstadt und zugleich Hochburg der Hisbollah, ereilte Aruri am späten Dienstagnachmittag dann doch der Tod durch einen mutmaßlichen israelischen Drohnenangriff. Zusammen mit ihm kamen auch seine Leibwächter und zwei Hamas-Kommandanten bei dem Anschlag vor dem Hamas-Büro ums Leben. Die US-Geheimdienste hatten für Informationen über seinen Aufenthalt einmal sogar ein Kopfgeld von bis zu fünf Millionen Dollar ausgelobt.