Der demografische Wandel dient oft als Erklärung für den Fachkräftemangel. Dabei wächst das Arbeitskräfteangebot „überraschend stark“, wie es in einer aktuellen Analyse zum Arbeitsmarkt heißt. Das Problem Alterung kommt auf den österreichischen Arbeitsmarkt noch zu.
Wien. Die Babyboomer gehen in Pension, nachfolgende Kohorten sind geburtenschwächer, daher kommen weniger Junge nach – so lautet eine der gängigen Erklärungen für den Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel. Der ist nämlich nach wie vor akut, obwohl die Arbeitslosigkeit zuletzt etwas gestiegen ist: Beim Arbeitsmarktservice (AMS) waren 2023 durchschnittlich 108.400 offene Stellen gemeldet. Rechnet man jene dazu, die nicht sofort verfügbar waren, waren es sogar rund 124.000.
Tatsächlich aber schlägt sich der österreichische Arbeitsmarkt im Lichte der demografischen Entwicklung bislang recht gut – zum Beispiel im Vergleich mit Deutschland oder Schweden. Mit dem Einfluss der demografischen Entwicklung auf den Arbeitsmarkt beschäftigt sich eine Analyse des Forschungsinstituts Synthesis für das AMS. Gegenüber vergleichbaren Arbeitsmärkten, wo es in den letzten Jahren bereits zu rückläufigen Anteilen der Personen im erwerbsfähigen Alter gekommen sei, verharre der Anteil der Erwerbspersonen auch in jüngster Vergangenheit auf hohem Niveau, heißt es darin. Der Grund ist der relativ hohe Zustrom von Arbeitsmigranten.