Sicherheitskräfte der Houthi-Miliz in Jemens Hauptstadt Sanaa. Die vom Iran unterstützte Miliz droht mit Vergeltung für US-Luftangriffe.
Jemen

Von den Houthis bis zur Hisbollah: Irans radikale Allianz gegen Israel

Houthi-Kämpfer im Jemen und Milizen im Irak nehmen immer wieder westliche Ziele ins Visier. Sie sind Teil eines weitreichenden Bündnisses, das der Iran vom Roten Meer bis zum Mittelmeer geschmiedet hat. Eine Übersicht.

Nach Attacken von Houthi-Kämpfern auf Schiffe im Roten Meer haben die USA, Großbritannien und weitere Verbündete wiederholt Militäranlagen der Houthis angriffen. Die Miliz im Jemen ist nur ein Teil der selbst ernannten „Achse des Widerstands“, die vom iranischen Regime koordiniert wird. Diese Anti-Israel- und Anti-USA-Allianz erstreckt sich vom Mittelmeer über den Irak bis ans Rote Meer und hat seit Beginn des Gaza-Krieges ihre Aktivitäten verstärkt.

Die Houthi-Miliz im Jemen

Die Houthi-Miliz im Jemen sitzt an einem Nadelöhr des internationalen Schiffverkehrs. Und das nützt sie aus, um Druck auf Israel und dessen Verbündete auszuüben: Sie greift Handelsschiffe an, die im Roten Meer unterwegs sind. Deshalb haben die USA und Verbündete nun einen Militärschlag gegen die Houthi-Kämpfer durchgeführt. Offiziell nennt sich die Miliz Ansar Allah (Helfer Gottes) und besteht vor allem aus Kämpfern der schiitischen Houthi-Volksgruppe.

Sie spielt eine zentrale Rolle im verheerenden jemenitischen Bürgerkrieg. 2015 griff eine von Saudiarabien geführte Allianz in den Konflikt ein – mit dem Ziel, den Houthi-Vormarsch zu stoppen. Die Saudis überzogen den Jemen mit zerstörerischen Luftangriffen. Doch die Houthis leisteten mithilfe von Saudiarabiens Erzrivalen Iran Widerstand. Im Arsenal der Miliz befinden sich Mittelstreckenraketen und Kampfdrohnen, die sie zuletzt auch Richtung Israel schickten.

Ein Houthi-Milizionär auf dem geenterten Schiff „Galaxy Leader“.
Ein Houthi-Milizionär auf dem geenterten Schiff „Galaxy Leader“. Reuters / Houthi Military Media

Hisbollah im Libanon

Die Hisbollah ist die Kraft innerhalb der Allianz, von der für Israel derzeit die größte Gefahr ausgeht. Die Schiiten-Miliz feuert immer wieder Raketen nach Nordisrael ab. Die israelischen Streitkräfte antworten mit Artillerie und Luftschlägen. Dabei wurde zuletzt der hochrangige Hisbollah-Führer Wissam al-Tawil getötet. Bis jetzt findet die Auseinandersetzung zwischen Israel und der Schiiten-Miliz noch auf kleiner Flamme statt, angesichts der militärischen Potenziale beider Seiten. Die Hisbollah verfügt über ein gewaltiges Raketenarsenal, das weitaus größer ist als das der Hamas. Als politische Partei ist sie ein mächtiger Player im Libanon. Und ihre gut ausgerüsteten Kampfeinheiten sind so etwas wie eine zweite Armee des Landes.

Männer der libanesischen Hisbollah beim Begräbnis eines ihrer Kämpfer, der bei Gefechten mit Israels Armee getötet wurde.
Männer der libanesischen Hisbollah beim Begräbnis eines ihrer Kämpfer, der bei Gefechten mit Israels Armee getötet wurde.APA / AFP / Ahmad Al-Rubaye

Assad-Regime in Syrien

Eine wichtige Stütze des Iran und der Hisbollah ist das Regime von Machthaber Bashar al-Assad in Syrien. Neben Russland hat vor allem der Iran mit militärischer Hilfe dafür gesorgt, dass Assad den Aufstand gegen ihn weitgehend niederschlagen konnte.

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