Leitartikel

Bauernproteste: Wo die Marktwirtschaft an ihre Grenzen stößt

Bauernproteste in Deutschland
Bauernproteste in DeutschlandImago / Beautiful Sports/buriakov
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Gelbwesten auf Traktoren sind in Österreich eher auszuschließen. Solange die Bauern bei uns in der Bundesregierung sitzen.

Es ist ein Bereich, in dem der Kapitalismus, ja selbst die Marktwirtschaft in ihrer sozialen Form, an ihre Grenzen stößt: die Landwirtschaft. Nicht ganz fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung sind in der Land- und Forstwirtschaft tätig und erwirtschaften dabei etwas mehr als ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Aus Wettbewerbssicht ist diese Form des Wirtschaftens also weder ertragreich noch sinnvoll und schon gar nicht überlebensfähig. Oder anders ausgedrückt: Ohne Subventionen geht da nichts.

Interessanterweise gab es Bauernproteste zuletzt in jenen beiden Ländern, in denen es doch so etwas wie eine landwirtschaftliche Industrie gibt, also Großbetriebe, die auch nach marktwirtschaftlichen Gesetzen profitabel funktionieren können – in den Niederlanden und in Deutschland. In Deutschland entzündete sich der Protest nun an der Steuererleichterung beim Agrardiesel, die die rot-grün-gelbe Koalition abschaffen wollte. Deutschland erlebte seinen Gelbwestenmoment mit Traktoren.

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