Interview

Watchdogs an die Leine? „Das wäre ein Kollateralschaden“

Medienhistoriker Fritz Hausjell ist stellvertretender Vorstand am Institut für Publizistik der Uni Wien und Präsident von Reporter ohne Grenzen Österreich.
Medienhistoriker Fritz Hausjell ist stellvertretender Vorstand am Institut für Publizistik der Uni Wien und Präsident von Reporter ohne Grenzen Österreich.Wutv
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Medienhistoriker Fritz Hausjell ist gegen ein Zitierverbot aus Ermittlungsakten. Und hat einen Vorschlag für saubere Inseratenvergabe.

Fritz Hausjell macht sich Sorgen um die Pressefreiheit im Land. Weshalb er EU- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler unlängst das Buch „Vertriebene Wahrheit“, erschienen schon 1995, geschenkt hat: eine Anthologie über Exiljournalismus, mit Beiträgen von u. a. Erich Fried, Egon Erwin Kisch und Joseph Roth. „Das ist eine gute Lerngeschichte“, meint er. Da spricht der Medienhistoriker und Universitätsprofessor aus ihm. Hausjell befürchtet, Edtstadler könnte mit ihren Plänen für eine neue Strafprozessordnung einen „Kollateralschaden für alle Medien“ heraufbeschwören. Die Ministerin will ein Zitierverbot aus nicht öffentlichen Ermittlungsakten (Stichwort: Chatverläufe) durchsetzen, um die mediale Vorverurteilung von Beschuldigten zu verhindern.

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