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„Stolz auf Wien“: Verbrennt die Stadt Steuergeld?

Barbara Forsthuber und Helmut Richter
Barbara Forsthuber und Helmut Richter Jana Madzigon
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Mit der Initiative »Stolz auf Wien« wollte die Stadt Traditionsbetrieben durch die Coronazeit helfen. Nun sind mehrere von diesen insolvent – trotz »stolzer« Hilfen.

Kaum eine Woche, ja, kaum ein Tag, vergeht derzeit, ohne dass eine prominente Insolvenz bekannt wird. Diese Woche war es unter anderem Robertos American Bar, jener prominente Innenstadtbetrieb mit drei Bars, bei dem die Insolvenz viele überrascht hat.

Denn lang lief alles sehr gut. Seit Eröffnung der ersten Robertos Bar 2014 war man Teil des großen Wiener Bar-Booms dieser Jahre, 2018 folgte Standort zwei. 2021 sollte zu den Bars am Bauernmarkt und in der Jasomirgottstraße eine dritte beim Neuen Markt dazukommen. Aber das Investment war hoch, während die Umsätze – zumindest in der benötigten Höhe – seit Corona ausblieben. Anfang der Woche wurde Insolvenz beantragt.

Die betrifft nun über die Beteiligungsgesellschaft Stolz auf Wien auch die Stadt Wien. Bei dieser – kurz SAW genannt und gegründet, um Unternehmen durch die Coronazeit zu retten – hatten sich die Barbetreiber Roberto und Alexandra Pavlović-Hariwijadi schon 2022 um ein Investment bemüht, um einen Engpass auszugleichen.

Die Insolvenz konnte das wie in vielen Fällen nicht abwenden. Die Liste der Betriebe, die trotz SAW-Engagement Insolvenz anmelden mussten, ist mittlerweile lang: darunter etwa die Lokale von Habibi & Hawara, das Café Ritter, das Restaurant Berger & Lohn, die Bäckerei Gragger & Cie oder das Restaurant Arezu. Ebenfalls trotz SAW-Beteiligung insolvent: Pörner Anlagenbau, Breddy’s (Kleidungshandel) oder Kyddo (Kinder-Onlineshop).

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