Die Stadt Wien novelliert das Baumschutzgesetz. Wer einen Baum in der Stadt loswerden will, hat künftig noch mehr Aufwand und muss tiefer in die Tasche greifen.
Bäume sind die neuen Parkplätze: Fällt einer weg, gibt es Bahö. Diese Erfahrung hat die Stadt Wien in den letzten Jahren öfter gemacht: Werden Bäume gefällt, fällt das den Wienern auf, nicht selten gehen Proteste von Anrainern und Bürgerinitiativen einher.
Die Stadtregierung will die Stadtbäume künftig noch stärker schützen, weiß man doch auch um deren wichtige Wirkung gegen Hitze und für das klimatische Wohlbefinden in der Stadt. Dazu wird das mittlerweile 50 Jahre alte Baumschutzgesetz erstmals novelliert. „Das Ziel ist, Wiens Baumbestand optimal abzusichern“, sagte dazu der zuständige Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bei der Präsentation der Novelle am Montag.
Bäume zu fällen wird künftig noch aufwendiger und teurer, was demnach dazu führen soll, dass Bäume lieber gleich stehen gelassen werden. Dabei seien nicht die kleinen privaten Häuslbauer und Gartenbesitzer im Visier, sondern eher die großen Immobilienentwickler. Dass die Novelle Bauträger abschrecke, sei „unsere Hoffnung“, so der Direktor des Stadtgartenamts Rainer Weisgram. Man wolle natürlich nicht davor abschrecken zu bauen, sondern bloß davor, Bäume zu fällen, fügte Czernohorszky eilig hinzu, und die Bauträger anhalten, bestehende Bäume in Planungen zu berücksichtigen.