Anstoß

Warum schon wieder Lionel Messi und nicht Erling Haaland?

Erling Haaland ist sauer. Diese Fifa-Wahl gefällt dem Norweger gar nicht.
Erling Haaland ist sauer. Diese Fifa-Wahl gefällt dem Norweger gar nicht.APA / AFP / Aris Messinis
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Die Fifa-Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2023 ist eine Farce. Warum siegte Lionel Messi zum achten Mal und ging Superstürmer Erling Haaland leer aus. Eine Wahl ist eine Wahl, kein Wunschkonzert – und liegt doch den erbrachten Leistungen eines Jahres zugrunde. Oder etwa nicht?

Lionel Messi muss gestaunt haben, als er die Wahl zum Fifa-Weltfußballer 2023 erfahren hat. Der Argentinier, der seine Heimat 2022 zum dritten WM-Titel führte, hatte selbst damit nicht gerechnet. Er spielte in Paris, gewann in Miami außer Sympathien nichts. Dagegen ging einer, der die Premier League, Cup und 2023 mit Manchester City die Champions League gewonnen hat, leer aus: Erling Haaland. Warum? Weil Argentinien eine Fußball-Macht, es eine Fifa-Wahl – und kein Uefa-Wunschkonzert ist?

Was bedeutet dieser achte Titel? Seriensieger gelten für jede Wahl als inflationär. Es gibt auch Auszeichnungen sonder Zahl. Ist der Ballon d‘ Or nicht wichtiger? Er wird seit 1956 von „France Football“ verliehen, ist seit 2007 ein globales Konkurrenzprodukt zur Fifa.

Messi ist der beste Fußballer der Gegenwart, der Vergleich mit der Vergangenheit und ihren Größen hinkt. Andere Schuhe, Bälle, Rasen, ob Péle, Maradona oder Messi besser war, nein: ist, das führt zu einem Glaubenskrieg. Aber Haaland, 23, war der beste Fußballer 2023. Unbestritten.

Wer hat gewählt? Funktionäre! Nein. Seit 2016 wählen Trainer und Kapitäne aller Nationalteams mit je einem Journalisten aus ihrem Land. Dazu kommen Fans, die auf der Fifa-Homepage abstimmen. Die Stimmen der vier Gruppen sind gleich viel wert. Eine Wahl ist eine Wahl. Ob man sie versteht, oder eben nicht.

E-Mail: markku.datler@diepresse.com

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