Kaufkraft

Die Preise steigen, die Kaufkraft auch

Die Menschen in Österreich konnten sich 2022 trotz hoher Inflation mehr leisten als im Vorjahr.
Die Menschen in Österreich konnten sich 2022 trotz hoher Inflation mehr leisten als im Vorjahr.Clemens Fabry
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Analyse. Im Jahr 2022 stieg die Kaufkraft der Österreicherinnen und Österreicher trotz hoher Inflation, im Vorjahr ging sie nur leicht zurück. Ist die Sorge vor steigenden Preisen überzogen?

Wien. Die Psyche ist ein Hund. Da steigen die Preise, die Einkommen steigen aber im Schnitt noch stärker. Und trotzdem haben die Menschen in vielen Industriestaaten das Gefühl, immer ärmer zu werden. Das belegen beispielsweise Zahlen aus den USA. Denn vergangenen Herbst gaben in einer von der „Financial Times“ beauftragten Umfrage 90 Prozent der Befragten an, die Preise würden stärker steigen als die Einkommen. Richtig ist das Gegenteil. Die Liste der Fehleinschätzungen ließe sich fortführen. Experten haben mehrere mögliche Erklärungen für die Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit vorgebracht. Eine solche lautet, dass man beim wöchentlichen Einkauf den Preisauftrieb hautnah mitbekommt, das eigene Konto einen aber nicht allwöchentlich ans steigende Einkommen erinnert.

Dass trotz steigender Preise die Kaufkraft der Menschen mehr als erhalten blieb, ist kein amerikanisches Unikum. Auch in Österreich konnten sich, wie die türkis-grüne Regierung gern betont, die Menschen im Inflationsjahr 2022 mehr leisten als 2021. Ist die Teuerung, die im Gesamtjahr 2023 bei 7,8 Prozent lag und damit höher war als überall sonst in Westeuropa, weniger schlimm, als viele meinen?

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