Die Rüstungsindustrie erlebt seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs nicht nur eine Flut an Aufträgen, sondern auch eine fulminante Imagepolitur. Fällt die Schutzmacht USA weg, kann die Aufwertung der Branche Europa langfristig helfen – auch volkswirtschaftlich.
Die Menschen, die keine Waffen, sondern Brot haben wollen, die sich abmühen, um über die Runden zu kommen und um Frieden bitten, wissen nicht, wie viel öffentliches Geld für Rüstung ausgegeben wird.“ Bei seinem weihnachtlichen Gebet am Petersdom holte Papst Franziskus zum Rundumschlag gegen die Rüstungsindustrie aus, die er als „Drahtzieher der Kriege“ bezeichnet. Ein „Nein“ zum Krieg heiße ein „Nein“ zu Waffen, so das katholische Kirchenoberhaupt. Mit Nachdruck verurteilte er Produktion, Verkauf und Handel von Waffen.
Die päpstliche Botschaft mag viele Anhänger finden. In Zeiten multipolarer, auch militärisch ausgetragener Krisen verhallt der Appell an den realpolitischen Realitäten aber weitestgehend.