Tanzen

Der Philharmonikerball: Schön, elegant, traditionell

Wiens bürgerliche Gesellschaft in a nutshell. Seit hundert Jahren.

Schön und elegant. Das ist der Philharmonikerball. Wobei die Kleider diesen Donnerstag nicht so schön und elegant gewesen sein sollen wie sonst, wie eine Kollegin vom Society-Fach kritisch anmerkte. Der Philharmonikerball ist der Opernball ohne Society-Rummel. Wobei es diese hier freilich auch zuhauf gibt, nur mit mehr Understatement.

Schön, elegant und traditionell. Und mit vielfältigem Musikprogramm in den diversen Sälen. Bis hin zu Volksmusik und – in diesem Jahr – Opus. Ja, die mit „Live Is Life“. Sie traten gemeinsam mit den Schick Sisters auf. Junge Leute wie am lustigeren Jägerball sieht man hier kaum. Dafür Künstler, Politiker, Unternehmer, Ärzte, Juristen. Die bürgerliche Wiener Gesellschaft – bürgerliche Sozialdemokraten inklusive – in a nutshell.

Vor hundert Jahren gab es den ersten Philharmonikerball. Der Erste Weltkrieg war gerade vorbei, etliche Philharmoniker waren gefallen, die Armut hatte die Erste Republik im Griff. Auf einer Tournee nach Argentinien mit Richard Strauss reifte die Idee, einen Ball zu veranstalten – um die Witwen und Waisen der Philharmoniker zu unterstützen. Diesen Widmungszweck gibt es heute noch, den Ball auch und die Fanfare, die Richard Strauss damals komponierte, ebenso. Es hat sich vieles geändert in hundert Jahren – und auch wieder nicht.

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