Extreme Raser

Illegale Straßenrennen: Offensive gegen Roadrunner

Extreme Raserei sorgt regelmäßig für schwere Unfälle. Etwa in diesem Fall aus 2023, als ein 19-Jähriger auf der Südosttangente mit teils mehr als 200 km/h vor der Polizei floh.
Extreme Raserei sorgt regelmäßig für schwere Unfälle. Etwa in diesem Fall aus 2023, als ein 19-Jähriger auf der Südosttangente mit teils mehr als 200 km/h vor der Polizei floh. APA
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Trotz Tausender Anzeigen, das Problem der extremen Raser wächst. Polizei und Stadt wollen nun schärfer vorgehen.

Die Triester Straße, der Gürtel, die Laaer-Berg-Straße, die Grinzinger Straße, die Höhenstraße und Himmelstraße, die Heiligenstädter Straße oder die Ringstraße: Immer wieder werden diese Straßen zu Rennstrecken. Besonders nachts an den Wochenenden liefern sich dort schwere, Hunderte PS starke Autos mit meistens jungen Burschen hinter den Lenkrädern illegale Rennen. Und immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, regelmäßig mit Todesopfern. Zu stoppen ist diese Szene offenbar bisher kaum.

Die Zahl der schweren Unfälle durch die sogenannten Roadrunner steige. Das sei besorgniserregend, so die zuständige Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Montag. „Mit rücksichtslosen Duellen und Geschwindigkeiten mitten im Ortsgebiet wie 160 km/h am Ring sind Straßenrowdys und illegale Straßenrennen leider auch in Wien bedrohliche Realität“, so Sima.

40 neue Kameras

Allein 2023 wurden laut Polizei mehr als 26.600 Anzeigen wegen Schnellfahrens ausgestellt und in 154 Fällen der Führerschein entzogen. 150 auffällige Fahrzeuge wurden untersucht und bei über einem Drittel davon die Kennzeichen abgenommen. Zudem gab es im Rahmen von Schwerpunktkontrollen mehr als 1400 Anzeigen, in 244 Fällen wurde ein Schnellrichter beigezogen, der an Ort und Stelle das Strafmaß aussprach. Stadt Wien und Wiener Polizei wollen das Vorgehen gegen diese Szene nun weiter verschärfen. In den nächsten Jahren sollen 40 neue Verkehrskameras und 20 Radarkästen um bis zu drei Millionen Euro beschafft werden, kündigen Sima und Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl an. Diese Pläne sollen kommende Woche im Mobilitätsausschuss beschlossen werden.

Damit soll vor allem das Gemeindestraßennetz, vor allem Hauptstraßen A, überwacht werden. Von den bekannten Rennstrecken fallen etwa die Grinzinger Straße oder die Höhenstraße darunter. Das für den Großteil aller Radarboxen verantwortliche Innenministerium legt den Fokus auf die Überwachung von Bundesstraßen.

Die Sanktionen für extreme Raserei wurden bereits verschärft. Mit 1. März tritt etwa jene Regelung in Kraft, die es möglich macht, dass in Extremfällen Fahrzeuge an Ort und Stelle beschlagnahmt werden.

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