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„Tagespresse“ rechnet Kickls angebliches Gehalt seit 2006 vor

Herbert Kickl beim Neujahrstreffen der FPÖ am Samstag, 13. Jänner 2024
Herbert Kickl beim Neujahrstreffen der FPÖ am Samstag, 13. Jänner 2024APA / APA / Erwin Scheriau
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Das Satireportal, das sich gerade in einem Rechtsstreit mit der FPÖ befindet, schießt scharf gegen den blauen Parteichef und nennt ihn „abgehobenen Volksfeind“. Die FPÖ will den Artikel nicht kommentieren.

Das Satireportal „Tagespresse“ und die FPÖ könnten zusätzlich zu dem Rechtsstreit um Fake-Briefe bald weitere Beschäftigung für Juristen liefern. Am Mittwoch veröffentliche die „Tagespresse“ einen Artikel mit dem Titel „Nachgerechnet: So viele Millionen Steuergeld kassierte Systemkanzler Kickl bisher“ und erhebt darin in heftiger Wortwahl Vorwürfe gegen den FPÖ-Chef.

Sowohl auf der Website als auch auf Instagram läuft ein Zähler, in dem die „Tagespresse“ vorrechnet, wie viel Geld Herbert Kickl seit seinem Eintritt in den Nationalrat 2006 angeblich verdient hat. Der Ton im Satirebeitrag ist scharf: „Herbert Kickl casht selbst Länge mal Breite von den Steuerzahler:innen ab“, wird dem Parteichef vorgeworfen. Er wird „abgehobener Volksfeind“, „Sozialschmarotzer“, „Arbeitsverweigerer“ und „findiger Faulpelz“ genannt, der sich „durch Zwangsabgaben“ finanzieren ließe, und „wie die Made im Speck“ lebe.

Wie genau die „Tagespresse“ den Verdienst Kickls ermittelt, ist nicht ganz klar. Sie kommt auf mehr als zwei Millionen Euro. Durchgerechnet auf 14 Monatsgehälter in 17 Jahren kommt man auf rund 11.300 Euro. Kickls aktuelles Monatsgehalt wird von der „Tagespresse“ mit 16.211 Euro angegeben – das ist das Gehalt eines Klubchefs im Nationalrat.

„Fat Horse Day“ in Anlehnung an „Fat Cat Day“

Außerdem kann man sich auf der „Tagespresse“ – in Anlehnung an den „Fat Cat Day“, bei dem man das eigene Gehalt mit jenem von Spitzenmanagern vergleichen kann – auch den „Fat Horse Day“ ausgerufen. Auf der Website kann man sich ausrechnen lassen, wann Kickl so viel verdient hat wie man selbst.

»Wir kommentieren diesen Artikel dieses selbsternannten Satire-Portals, dessen politische Schlagseite ohnehin bekannt ist, nicht.«

Freiheitlicher Parlamentsclub

Fraglich ist, ob Kickl juristisch gegen den Beitrag und die Wortwahl des Satireportals vorgehen wird. Aus dem Freiheitlichen Parlamentsclub heißt es gegenüber der „Presse“: „Wir kommentieren diesen Artikel dieses selbsternannten Satire-Portals, dessen politische Schlagseite ohnehin bekannt ist, nicht.“

Derzeit fechten die „Tagespresse“ und die FPÖ einen Rechtsstreit miteinander aus. Das Satireportal hatte im Zusammenhang mit der von Schwarz-Blau angekündigte Wirtshausprämie vergangenen April in Niederösterreich Briefe verschickt und das Logo der FPÖ verwendet. Die Partei wirft dem Portal unter anderem Eingriff ins Namensrecht, Kreditschädigung und unlauterer Wettbewerb vor. Der Rechtsstreit ist noch nicht entschieden. (Red.)

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