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Machtkampf in der Uefa: Boban tritt wegen Ceferin zurück

Zvonimir Boban
Zvonimir Boban IMAGO/R4924_italyphotopress
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Zvonimir Boban war ein großartiger Fußballer, zeigt aber auch als Funktionär ungeahntes Können: Der Kroate trat als Uefa-Funktionär zurück, weil Präsident Aleksander Ceferin eine Statuten-Änderung forciert, um sich eine bislang ausgeschlossene vierte Amtszeit zu sichern.

Im Zuge der geplanten Statutenänderung für eine längere Amtszeit von Präsident Aleksander Ceferin ist ein hochrangiger Funktionär bei der Europäischen Fußball-Union zurückgetreten. Der Kroate Zvonimir Boban, seit 2021 Leiter der Abteilung Fußball bei der UEFA, sei im gegenseitigen Einvernehmen aus der Organisation ausgeschieden, wie der Verband am Donnerstag bestätigte.

Zuvor hatte der frühere kroatische Nationalspieler sein Aus bei der UEFA mit seiner „totalen Ablehnung“ gegenüber Ceferins Plänen begründet, die ihm einen Verbleib im Amt ermöglichen sollen. „Mit Bedauern und schweren Herzens habe ich keine andere Wahl, als die UEFA zu verlassen“, sagte der 55-Jährige in einer Erklärung, aus der die Nachrichtenagentur AP zitierte: „Ich versuche nicht, eine Art Held zu sein, zumal ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe.“

Mitte Dezember war bekannt geworden, dass Ceferin eine Statutenänderung plant, um weitere vier Jahre im Amt bleiben zu können. Der Slowene will beim UEFA-Kongress am 8. Februar 2024 in Paris die Regel konkretisieren lassen, laut der ein Verbandschef nur für drei Amtszeiten diese Funktion ausüben darf. Ceferin selbst hatte die Amtszeitbeschränkung nach seiner Wahl 2016 eingeführt.

Der geplante Kniff: Ceferin will 2027 nochmals kandidieren, da seine erste Amtszeit nur die Restlaufzeit seines Vorgängers Michel Platini beendete, also keine volle Periode von vier Jahren umfasste. Der 56-Jährige könnte sich dann nochmals bis 2031 im Amt bestätigen lassen. Mit dieser Argumentation hat auch FIFA-Präsident Gianni Infantino eine Verlängerung seiner Herrschaft im Weltverband angestrebt.

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