Interview

Investor Al Jaber zu Streit mit AUA: „Es wurde über 15 Jahre ein Krieg gegen mich geführt“

„Man hat alles versucht, um mich nicht nur als Investor, sondern auch als Mensch zu diskreditieren“, sagt Al Jaber nach seinem jahrelangen Rechtsstreit mit der AUA, hier in seinem Grand Hotel am Wiener Opern-Ring
„Man hat alles versucht, um mich nicht nur als Investor, sondern auch als Mensch zu diskreditieren“, sagt Al Jaber nach seinem jahrelangen Rechtsstreit mit der AUA, hier in seinem Grand Hotel am Wiener Opern-RingCaio Kauffmann
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Mohamed Bin Issa Al Jaber wollte 2008 um 150 Mio. Euro bei den Austrian Airlines einsteigen. Der Deal platzte in letzter Sekunde und zog einen langwierigen Rechtsstreit nach sich. Al Jaber fordert nun Schadenersatz in Milliardenhöhe. Über falsche Versprechen, schlechte Berater und künftige Investitionen.

Der saudisch-österreichische Investor Mohamed Bin Issa Al Jaber und die Austrian Airlines werden wohl keine dicken Freunde mehr. Kurz nachdem im Frühjahr 2008 bereits öffentlich bekannt gemacht worden war, dass Al Jaber mit 150 Millionen Euro bei der damals wirtschaftlich angeschlagenen Fluglinie einsteigen wollte, zog dieser seine Absichten wegen schwacher Bilanzzahlen zurück. Bei der AUA fühlte man sich verhöhnt und klagte den Milliardär wegen angeblich vertraglich vereinbarter Garantien auf Schadenersatz.

Nach einem jahrelangen Rechtsstreit sieht sich Al Jaber nun nach Urteilen des Wiener Handelsgerichts und des Oberlandesgerichts Wien bestätigt: Die AUA-Klage wurde zurückgewiesen. Bei der AUA verweist man darauf, dass das jüngste Urteil nicht rechtskräftig sei. Im exklusiven „Presse“-Interview holt Al Jaber zum Gegenschlag aus. Nun fordert er seinerseits Schadenersatz in Milliardenhöhe.

„Die Presse“: Sie führten einen langwierigen Rechtsstreit mit Austrian Airlines. Zuletzt gab es 2 Urteile zu Ihren Gunsten. Wie kam es überhaupt zu Ihren Plänen, in die AUA zu investieren?

Al Jaber: Ende 2006 sind die Austrian Airlines in wirtschaftliche Turbulenzen geraten. Der ehemalige AUA-Chef (Alfred Ötsch, Anm.) hat mich damals in London besucht um mir ein Investment im Rahmen einer Kapitalerhöhung schmackhaft zu machen. Auch der damalige Vorsitzende der Bank Austria (Erich Hampel, Anm.) versuchte mich von dem Investment zu überzeugen. Ich habe damals aber abgelehnt, weil ich keinen größeren Sinn dahinter gesehen hatte.

Sie haben dann aber doch Ihre Meinung geändert, warum?

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