Mein Samstag

Lesen in die Verfassung!

Clemens Fabry
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Die passende Lektüre zum unendlich langen Jänner: Ein umfangreiches Buch. Wenn nur nicht die Zeit dafür fehlen würde.

Jetzt ist der Jänner immer noch nicht vorbei (oder wie neulich auf Insta zu lesen war: „Kaum zu glauben, dass wir heute schon den 45. Jänner haben“), und passend zum unendlich langen Monat lese ich ein entsprechend umfangreiches Buch. (Eh von einem meiner Lieblingsautoren, sehr bewegend, sehr gut, aber halt auch sehr lang.)

Ob ich das Buch in diesem Monat (oder auch nur in diesem Quartal) zu Ende lesen werde, lässt sich nicht abschätzen, irgendwie raubt einem der Alltag doch erstaunlich viel Lesezeit. Ich finde ja, dass das Recht auf die tägliche Lesestunde in der Verfassung verankert werden sollte (Was wurde eigentlich aus der täglichen Turnstunde?), dann wäre auch so ein Wälzer kein Problem.

Lange Serien? Ja!

Auch der Spruch „If a book is well written I always find it too short“ (der überraschenderweise nicht Winston Churchill, sondern Jane Austen zugeschrieben wird) ist für mich ein wenig ins Wanken geraten. Nicht zu unterschätzen ist bei so einem 1000-Seiten-plus-Wälzer auch das Gewicht, gerade wenn man abends müde im Bett so ein Trumm in Händen manövrieren muss. Eventuell habe ich mir dieser Tage zum allerersten Mal einen Kindle herbeigewünscht. (Parallel dazu habe ich unabsichtlich auch noch ein extrem langes Hörbuch begonnen, aber das nur nebenbei.)

Dabei liebe ich eigentlich endlos lange Romane, wie auch Serien mit acht Staffeln à 24 Folgen, während mir ein Kinofilm, der mehr als zwei Stunden dauert (und das tun heutzutage alle), viel zu lang vorkommt. Ein seltsamer Widerspruch, ich weiß.

Hat man eine lange Serie, die einen Monate begleitet hat, fertig geschaut oder eine Buchreihe zu Ende gelesen, stürzt man nicht selten in einen Zustand, für den es ein eigenes Wort geben sollte (im Englisch gibt es dafür das schöne „I am in-between books“): Je beeindruckender das Gelesene (oder Geschaute) war, desto schwerer fällt es, sich in eine neue Serie oder einen neuen Roman fallen zu lassen. Immerhin dieses Problem werde ich dank meiner unendlichen Geschichte die nächsten drei, vier Monate nicht haben. In diesem Sinne: Ein schönes Lesewochenende!

E-Mails an: mirjam.marits@diepresse.com

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