Ukraine

Ukraine-Krieg: Ist es vorbei mit der Rückeroberung?

Trübe Aussichten. Soldaten der 41. ukrainischen Brigade nahe Kupiansk in der östlichen Region Charkiw.
Trübe Aussichten. Soldaten der 41. ukrainischen Brigade nahe Kupiansk in der östlichen Region Charkiw.APA/AFP
  • Drucken

Die USA wollen Kiew angeblich dazu drängen, ab jetzt langfristig in eine harte Defensive zu gehen, um die Russen ausbluten zu lassen. Zudem solle die Kriegswirtschaft des Landes wachsen. Dort sinkt derweil die Wehrmoral und es gibt Korruption im Militär.

Während auf den Schlachtfeldern der Süd- und Ost­ukraine auch wetterbedingt nichts vorangeht, russische Vorstöße unter hohen Verlusten scheitern und Drohnen, Raketen und Marschflugkörper im Hinterland der Ukraine niedergehen, wird diese von einem neuen Korruptionsskandal just im Militär erschüttert.

Berichten vom Wochenende zufolge hat der Inlandsgeheimdienst SBU ein Korruptionssystem beim Waffenkauf aufgedeckt, bei dem es um mindestens ca. 37 Millionen Euro Schadenssumme geht. Hohe frühere und derzeitige Beamte des Verteidigungsministeriums sowie Leiter von Firmen, insgesamt fünf Personen, seien an der Veruntreuung von Geldern beteiligt.

Konkret geht es um den Kauf von 100.000 Granaten für Granatwerfer bei der Firma Lviv Arsenal in Lwiw (Lemberg). Das Militär und das Unternehmen hatten den Vertrag 2022 geschlossen, ein Teil des Preises sei vorab gezahlt worden, davon ging ein Teil ins Ausland. Allerdings seien bis heute keine Granaten geliefert worden. Ein Verdächtiger wurde beim Versuch, die ukrainische Grenze ins Ausland zu überqueren, festgenommen.

Dass Korruption in der Ukraine endemisch ist, war ja schon vor Kriegsbeginn bekannt. Wenn sich solche Vorgänge aber im Krieg ereignen und dessen Verlauf unter Umständen ungünstig gestalten, wird die Sache sozial brenzlig. Es schadet der Kriegsmoral, und das ganz besonders vor dem Hintergrund der gescheiterten Gegenoffensive im Vorjahr, die vor und in den massiven und tiefgestaffelten russischen Verteidigungslinien verpuffte. Auch im Verhältnis zu den westlichen Unterstützern Kiews machen solche Korruptionsgeschichten keinen schlanken Fuß.

Viele „Seltsamkeiten“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.