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So hoch wäre die Inflation mit einem anderen Warenkorb

Jeffrey Groeneweg / ANP / picturedesk.com
Jeffrey Groeneweg / ANP / picturedesk.comJeffrey Groeneweg
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Gastronomie und Hotels haben im Tourismusland Österreich vergleichsweise großes Gewicht im Warenkorb, anhand dessen die Inflationsrate berechnet wird. Das erklärt aber nicht die im Eurovergleich höhere Inflation.

Wien. Die Europäische Zentralbank (EZB) zögert ein bisschen mit der Zinswende. Zu groß sind die geopolitischen Unsicherheiten im Roten Meer, der für Europa wichtigsten Seehandelsroute. Dazu kommen auch noch steigende Löhne in mehreren Eurostaaten, die potenziell Inflationsdruck erzeugen könnten. Den Leitzins beließ die EZB letztens vorerst unverändert bei 4,5 Prozent, obwohl die Inflation im Euroraum am Abflauen ist.

Wobei die Zinsen für Österreich immer noch zu niedrig sind. Die Währungshüter schauen nicht auf einzelne Länder, sondern auf den Schnitt der Eurozone. Und so kommt es, dass der Leitzins für manche Länder zu hoch, für andere – darunter Österreich – aber zu niedrig sein kann. Bei einer Inflation von 7,8 Prozent sind die realen Zinsen hierzulande jedenfalls nach wie vor negativ und Geldpolitik damit expansiv – sie erzeugen Inflationsdruck.

Eine viel diskutierte Frage ist, weshalb Österreichs Inflation merkbar über dem Wert für die Eurozone liegt. Und eine viel bemühte Antwort lautet, dass Tourismusländer wie Österreich grundsätzlich eine höhere Inflation aufweisen, weil die stark teurer gewordenen Hotels und Restaurants ein größeres Gewicht im Warenkorb haben. Tatsächlich fallen Gastronomie und Hotellerie hierzulande bei der Inflationsberechnung mit mehr als fünf Prozentpunkten stärker ins Gewicht als im Durchschnitt der Eurozone.

Das erklärt aber trotzdem nicht die erhöhte Inflation, wie eine Auswertung der wirtschaftsliberalen Agenda Austria zeigt.

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