Finanzplätze

Warum London und Zürich als Finanzplätze noch immer dominieren

New York besetzt den Spitzenplatz des Global Financial Centres Index, seit dieser im September 2018 ins Leben gerufen wurde.
New York besetzt den Spitzenplatz des Global Financial Centres Index, seit dieser im September 2018 ins Leben gerufen wurde. APA / AFP / Charly Triballeau
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Europas Finanzplätze erweisen sich als erstaunlich widerstandsfähig. Weder der Austritt Großbritanniens aus der EU noch der Zusammenbruch der Schweizer Großbank Credit Suisse konnte London und Zürich etwas anhaben. Der Druck wird aber größer.

Vor fast zwölf Monaten schickte ein Crash Schockwellen durch die Bankenwelt. Der 19. März 2023 geht als schwarzer Tag in die Geschichte der Schweizer Wirtschaft ein: An diesem Sonntag endete die 168-jährige Geschichte der Credit Suisse. Unter Federführung der Finanzministerin Karin Keller-Sutter übernahm die Konkurrentin UBS die Großbank, und der Schweizer Bund sicherte im Gegenzug eine 109-Milliarden-Franken-Garantie zu. Die Empörung über die Staatsintervention war groß. Das Entsetzen darüber, dass ausgerechnet eine Schweizer Bank kollabierte, aber noch größer. Dass es der Bank nicht gut ging, war allgemein bekannt. Wie schlecht es ihr aber tatsächlich ging, sorgte dennoch für Verwunderung. Ohne den beherzten Eingriff von Keller-Sutter und die Fusion mit der UBS hätte sich der Kollaps leicht zu einer internationalen Finanzkrise ausweiten können. Eine globale Finanzkrise entstand nicht, im Grunde nicht einmal eine Krise für den Finanzplatz Schweiz.

Die europäischen Finanzzentren zeigen sich erstaunlich widerstandsfähig: Weder der Brexit noch ein großer Bankencrash konnten die Relevanz schädigen. Die Schweizer Bankiervereinigung spricht von einer zweckmäßigen Reaktion der agierenden Personen bei der Bankenübernahme. Es gäbe nun aber Bedarf, die Regulierung punktuell anzupassen, sagt Martin Hess, Leiter Wirtschaftspolitik der Schweizerischen Bankiervereinigung, im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. In seiner Rolle als Verband hat er auf sinnvolle Grenzen hinzuweisen. Gleichzeitig versucht er aber auch, eine Schwächung des Schweizer Finanzplatzes im internationalen Wettbewerb zu verhindern.

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