Neue Bücher

Oper in Wien leuchtet auch im Off

„Originalklang“ bleibt Spekulation, historische Bühnenoptik lässt sich hingegen ziemlich genau rekonstruieren: Bienerts „Teatro Barocco“.
„Originalklang“ bleibt Spekulation, historische Bühnenoptik lässt sich hingegen ziemlich genau rekonstruieren: Bienerts „Teatro Barocco“.Teatro Barocco/Barbara Pálffy
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Für Repertoire-Vielfalt sorgt vor allem eine rege Offtheater-Szene, die unsere Spielpläne in Richtung Barock und Avantgarde erweitert. Zwei Bücher zeigen die Arbeit der Neuen Oper Wien und des Teatro Barocco.

Dieser Tage hat die Wiener Zeitungsredaktionen ein offener Brief an Staatssekretärin Andrea Mayer erreicht, der die Spielplanpolitik der Staatsoper beklagt. Unter anderem wird kritisiert, dass vor allem Werke neu inszeniert würden, die ohnehin über die Jahrzehnte hin im Repertoire standen, dass die Qualität der neuen Produktion mit jener der altgewohnten nicht mithalten könne und vor allem dadurch die „Repertoire-Vielfalt“ verloren ginge. Mit solchen Fragen könnte sich die Wiener Kulturpolitik tatsächlich befassen, zumal die beiden anderen Häuser wenig dazu beitragen, dass Wiener Musikfreunde und Gäste der Stadt hier ein wirklich breites Angebot an verschiedenen Titeln vorfänden.

Immerhin: Es gibt jenseits von Staatsoper, Volksoper und Theater an der Wien hier durchaus auch eine „Off-Opernszene“. Und die sorgt wirklich für Buntheit. Zwei Bücher sind in der jüngsten Vergangenheit erschienen, die genau diesen Aspekt des Wiener Kulturlebens abbilden. Zum einen bitten Peter-Sylvester Lehner und Walter Kobéra, Dirigenten-Intendant der Neuen Oper Wien, zu „Begegnungen“ (Verlag: Echomedia) mit jenen Opernproduktionen, die Kobéra seit 1990 herausgebracht hat. Zum anderen hat Bernd Roger Bienert unter dem Titel „Teatro barocco – Oper als Körperrede“ (Artbook) eine reich illustrierte Dokumentation seiner Arbeit an der Wieder­belebung historischer Aufführungspraktiken publiziert.

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