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US-Moderator Tucker Carlson kündigt Interview mit Putin an

Reuters / Marco Bello
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In einem X-Video kündigt der ehemalige Fox-Moderator an, in Kürze den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu interviewen. In dem vierminütigen Video teilt er rundum gegen Medien aus und kritisiert die Kriegsberichterstattung als zu einseitig.

Der umstrittene rechte US-Moderator Tucker Carlson wird nach eigenen Angaben den russischen Präsidenten Wladimir Putin interviewen – als erster westlicher Journalist seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor knapp zwei Jahren. „Wir sind hier, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu interviewen“, sagte der frühere Star-Moderator des konservativen US-Nachrichtensenders Fox News am Dienstag in einem auf X veröffentlichten Video aus Moskau.

„Wir werden das bald tun“, kündigte der für Kritik an der Ukraine bekannte Carlson an. Das Interview werde kostenlos auf seiner Website zu sehen sein, sagte er, ohne ein Datum für eine Veröffentlichung zu nennen. X-Besitzer Elon Musk habe außerdem versprochen, das Interview nicht zu blockieren, wenn es auf dem früher als Twitter bekannten Kurzbotschaftendienst veröffentlicht werde.

Unterstützung Kiews stellt er infrage

Carlson war jahrelang eines der bekanntesten Gesichter von Fox News. Mit scharf rechten Positionen und inhaltlicher Nähe zum früheren US-Präsidenten Donald Trump sicherte er sich eine große Gefolgschaft bei rechten Fernsehzuschauern. Auch die Unterstützung Kiews seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat er mehrfach infrage gestellt.

Im vergangenen April wurde er aber von Fox News entlassen. Die Trennung erfolgte weniger als eine Woche nach einem historischen Vergleich zwischen Fox News und dem Wahlmaschinen-Unternehmen Dominion im Streit um falsche Wahlbetrugsvorwürfe nach der Präsidentschaftswahl 2020. Der Nachrichtensender erklärte sich zur Zahlung von 787,5 Millionen Dollar (rund 733 Millionen Euro) an Dominion bereit, um einen Zivilprozess abzuwenden.

Der Moderator wäre der erste US-Amerikaner der Putin seit dem Beginn des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine interviewen würde. Er wolle das tun, weil „die Bevölkerung der englischsprachigen Länder“ schlecht über den Krieg in der Ukraine informiert sei. Das liege daran, „dass ihnen niemand die Wahrheit gesagt hat“, behauptet Carlson. Westliche Medien würde ihr Publikum in die Irre führen.

Der für die Verbreitung von Verschwörungstheorien bekannte Anchorman begann nach seiner Trennung von Fox News, Interviews auf X zu veröffentlichen. Die Videos werden millionenfach angeschaut. (APA/DPA/red.)

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