Deutschland verschiebt aus Geldmangel Bahn-Ausbauprojekte und macht damit den Brenner-Tunnel auf lange Zeit zur Investitionsruine. Das zeigt: Planung und Bau transeuropäischer Netze gehören auf die EU-Ebene.
Ausgerechnet die rot-grün-gelbe Ampelregierung in Berlin versetzt allen seit vielen Jahren verkündeten großen Plänen zur Verlagerung des Transit-Güterverkehrs auf die Bahn einen Dämpfer: Aus Geldmangel werden, wie der „Spiegel“ unter Berufung auf interne Papiere der Deutschen Bahn-Netzgesellschaft neulich berichtet hat, alle Bahn-Neubauprojekte erst einmal gestoppt.
Das heißt, dass etwa die fehlenden leistungsfähigen Zulaufstrecken zum Schweizer Gotthard-Tunnel und zum österreichisch-italienischen Brennertunnel auf deutschem Gebiet noch sehr lang auf sich warten lassen werden. Die Tunnel sind Kernstücke der beiden wichtigsten europäischen Nord-Süd-Gütertransitrouten – und hängen ohne leistungsfähige Zulaufstrecken ziemlich in der Luft.