Forschungsfrage

Was sind Gerüche – und wie wird man sie wieder los?

Eine Billion unterscheidbare Gerüche gibt es. Wie wir sie empfinden, ist höchst individuell.
Eine Billion unterscheidbare Gerüche gibt es. Wie wir sie empfinden, ist höchst individuell.Imago / Svetlana Karner
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Emotionen und Erinnerungen entscheiden darüber, ob wir einen Geruch als positiv oder negativ wahrnehmen.

Den besten Geruch der Welt herzustellen, das war das Ziel von Jean-Baptiste Grenouille aus Patrick Süskinds „Das Parfum“. Dafür mordete er sogar. Der Roman mag überzeugen, die Idee weniger. „Das spielt’s in der Praxis nicht. Es gibt nicht den universell guten oder den universell schlechten Geruch“, sagt Erich Leitner vom Institut für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie der TU Graz.

Der Spezialist für die Bestimmung von geruchsaktiven Molekülen verweist auf die Individualität von Gerüchen: „Ob wir einen Geruch als positiv oder negativ wahrnehmen, hängt vom Erstkontakt und von der persönlichen Erfahrung ab.“ Deshalb können sich Empfindungen gegenüber Gerüchen auch ändern. Der Chemiker, der sich v. a. mit Gerüchen von Lebensmitteln und deren Verpackungen beschäftigt, nennt als Beispiel die Hygieneartikel des Expartners nach einer desaströsen Trennung, die man plötzlich nicht mehr riechen kann. „Geruch ist also hochgradig mit Emotionen verbunden“, so der Experte. Grundsätzlich gilt: Eine geruchsaktive Verbindung muss flüchtig sein.

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