Krieg in der Ukraine

Woher hat Russland Zugang zum Starlink-Satelliten-Internet?

Archivbild: Ein Starlink-Satelliten-Internetsystem in der Nähe der Frontstadt Bakhmut am 8. März 2023.
Archivbild: Ein Starlink-Satelliten-Internetsystem in der Nähe der Frontstadt Bakhmut am 8. März 2023.Reuters / Lisi Niesner
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Ein Geheimdienstbericht der Ukraine, dass Russland das Satelliteninternet sorgt für Irritation. Elon Musks Betreiberfirma SpaceX bestreitet, mit Russland im Geschäft zu sein. Die Ukraine wirft „arabischen Ländern“ vor, die Technologie weitergegeben zu haben.

Der ukrainische Militärgeheimdienst hatte am Montag eine Audioaufnahme auf Telegram veröffentlicht, bei der russische Fallschirmjäger die Aufstellung von Starlink-Terminals besprechen sollen. Das Satelliten-Internet aus dem Haus von Elon Musks Firma SpaceX war ein entscheidender Vorteil der Ukraine im Krieg gegen die Invasoren aus Russland. Die Ukraine legten am Dienstag nach, man wisse jetzt, dass Russland Starlink-Terminals in „arabischen Ländern“ kaufe - und zwar für den Einsatz auf dem Schlachtfeld, ließ die ukrainische Militärspionagebehörde wissen.

Der SpaceX-Dienst ist für die Kommunikation auf dem Schlachtfeld für die Ukraine unverzichtbar, doch nach Angaben ukrainischer Beamter verlassen sich auch die russischen Streitkräfte während ihrer fast zweijährigen Invasion zunehmend ebenfalls auf das Satelliteninternet.

Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums veröffentlichte ein angeblich abgehörtes Gespräch zweier russischer Soldaten über den Kauf von Geräten bei arabischen Anbietern für jeweils rund 200.000 Rubel (rund 2030 Euro). „Der Aggressorstaat Russland kauft Kommunikationsgeräte, darunter Starlink-Satelliten-Internet-Terminals, für den Einsatz im Krieg in arabischen Ländern“, teilte das Ministerium auf Telegram mit.

Starlink dementiert Geschäftsbeziehungen zu Russland

Starlink hat stets betont, dass es keine Geschäfte mit Russland macht oder auf russischem Territorium operiert. Der Kreml erklärte wiederum, die Terminals seien weder für den Einsatz in Russland zertifiziert noch offiziell an Russland geliefert worden und könnten daher nicht verwendet werden.

Musk hatte den Starlink-Satellitendienst in der Ukraine in den ersten Monaten der russischen Invasion aktiviert und reagierte damit auf ein entsprechendes Ersuchen Kiews. Schon bald wurden die Geräte zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Infrastruktur des Landes und stellten Internetverbindung in den Kampfgebieten und darüber hinaus sicher. Die zunehmende Abhängigkeit des ukrainischen Militärs von Starlink wurde immer offensichtlicher und weckte die Bedenken seines Erfinders. Letztes Jahr gab Musk zu, dass er verhindert hatte, dass Starlink als Teil eines ukrainischen Angriffs auf einen russischen Marinestützpunkt auf der Halbinsel Krim eingesetzt wurde, die 2014 vom Kreml annektiert worden war. Diese Aussagen sorgten wiederum für Ärger in Kiew und lösten gar eine Anfrage des US-Senats aus.  (Reuters/Ag.)

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