Geheimdienst

Elon Musks Starlink soll russische Truppen mit Internet versorgen

Ukrainer nutzen ein Starlink-Terminal in Chasiv Yar in der Region Donezk am 31. Jänner 2023.
Ukrainer nutzen ein Starlink-Terminal in Chasiv Yar in der Region Donezk am 31. Jänner 2023.Reuters / Stringer
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Russland nutzt laut ukrainischem Geheimdienst Elon Musks Internetdienst Starlink. Starlink-Chef Elon Musk bestreitet. Für die Ukraine ist das Satelliten-Internet ein entscheidender Faktor im Kampf gegen Russland.

Nach Angaben aus Kiew nutzen die russischen Truppen in der Ukraine den Satelliten-Internetdienst Starlink des US-Milliardärs Elon Musk - eine neue Wendung in der unruhigen Beziehung Kiews zu Musks Internetdienst. Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlichte eine Audioaufnahme auf Telegram, bei der russische Fallschirmjäger die Aufstellung von Starlink-Terminals besprechen sollen.

„Dies wird allmählich zum System“, zitierte die Nachrichtenseite RBC-Ukraine den Sprecher des militärischen Nachrichtendienstes, Andrij Jusow, am Samstag über die Nutzung von Starlink durch die russischen Streitkräfte. In der vergangenen Woche waren in ukrainischen sozialen Netzwerken und Medien erstmals Gerüchte über die Nutzung des Satellitendienstes durch russische Truppen aufgetaucht.

Eine Stellungnahme Russlands liegt nicht vor. Starlink wird von SpaceX betrieben. Das Unternehmen des Tesla-Chefs Musk hat in der vergangenen Woche erklärt, man habe keine Geschäftsbeziehungen mit Russland und Starlink funktioniere dort nicht. Aus der Erklärung von Starlink ging allerdings nicht hervor, ob das Verbot auch für die Gebiete in der Ost- und Südukraine gilt, die Russland im Jahr 2022 illegal annektiert hat und in denen Hunderttausende russische Soldaten stationiert sind. In der Vergangenheit hat Starlink die Nutzung von Internetdiensten in den von Russland besetzten Gebieten eingeschränkt.

Elon Musk: „Keine Starlinks an Russland verkauft“

Musk bekräftigte dies am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in einem Post auf seinem Netzwerk X (vormals Twitter). „Nach unserem besten Wissen wurden keine Starlinks direkt oder indirekt an Russland verkauft“, schrieb Musk.

Musk hatte den Starlink-Satellitendienst in der Ukraine in den ersten Monaten der russischen Invasion aktiviert und reagierte damit auf ein entsprechendes Ersuchen Kiews. Schon bald wurden die Geräte zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Infrastruktur des Landes und stellten Internetverbindung in den Kampfgebieten und darüber hinaus sicher. Die zunehmende Abhängigkeit des ukrainischen Militärs von Starlink wurde immer offensichtlicher und weckte die Bedenken seines Erfinders. Letztes Jahr gab Musk zu, dass er verhindert hatte, dass Starlink als Teil eines ukrainischen Angriffs auf einen russischen Marinestützpunkt auf der Halbinsel Krim eingesetzt wurde, die 2014 vom Kreml annektiert worden war. Diese Aussagen sorgten wiederum für Ärger in Kiew und lösten gar eine Anfrage des US-Senats aus. (APA/Reuters/Bloomberg)

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