Geldpolitik

„Nichts überstürzen“: EZB-Vize mahnt bei Zinswende zu Geduld

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos
EZB-Vizepräsident Luis de GuindosImago / Christoph Hardt
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Die Europäische Zentralbank brauche noch mehr Daten, um sicherzugehen, dass die Inflation nachhaltig auf den Zielwert von zwei Prozent zurückgehe, mahnt Vizepräsident Luis de Guindos.

EZB-Vize Luis de Guindos mahnt auf dem Weg zu einer Zinswende zur Geduld. „Obwohl wir in die richtige Richtung gehen, dürfen wir nichts überstürzen“, sagte der Spanier am Mittwoch bei einer Rede im kroatischen Split. Die Europäische Zentralbank (EZB) brauche noch mehr Daten, um sicherzugehen, dass die Inflation nachhaltig auf den Zielwert der EZB von zwei Prozent zurückgehe: „Der Lohndruck bleibt hoch und wir haben noch nicht genügend Daten, um zu bestätigen, dass er nachlässt.“

Jüngst hatte sich der Stellvertreter von EZB-Chefin Christine Lagarde allerdings zuversichtlich zur Inflationsentwicklung geäußert. Nach der EZB-Prognose vom Dezember werde die Inflation in der zweiten Jahreshälfte 2025 die Zielmarke von 2,0 Prozent erreichen, sagte de Guindos unlängst. Aber in jüngster Zeit habe es bei der Inflation eher positive Überraschungen gegeben. Daher gehe er davon aus, dass sie etwas schneller fallen könnte, als zuletzt in Aussicht gestellt. Die EZB hatte im Dezember für 2024 eine Teuerungsrate von 2,7 Prozent für den Euroraum prognostiziert. Im März stehen die aktualisierten Prognosen der EZB-Volkswirte an.

Der Leitzins steht aktuell bei 4,00 Prozent - das höchste Niveau seit Beginn der Währungsunion 1999. An den Finanzmärkten wird darauf spekuliert, dass die Währungshüter im April oder spätestens im Juni die Zinsen senken werden. (APA/Reuters)

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