Bier

Brau-Union-Mutter Heineken leidet unter schwacher Weltwirtschaft

Die weltweit schwierige Wirtschaftslage dämpft in etlichen Ländern den Bierabsatz und macht der Brau-Union-Mutter Heineken zu schaffen.
Die weltweit schwierige Wirtschaftslage dämpft in etlichen Ländern den Bierabsatz und macht der Brau-Union-Mutter Heineken zu schaffen.Reuters / Stephen Hird
  • Drucken

Der niederländische Bierbrauer verdiente 2023 weniger. Beim Blick auf 2024 gibt sich der Konzern trotz jüngster Preiserhöhungen vorsichtig.

Die weltweit schwierige Wirtschaftslage dämpft in etlichen Ländern den Bierabsatz und macht der Brau-Union-Mutter Heineken zu schaffen. Der Chef des Konzerns, Dolf van den Brink, gibt sich wohl deshalb bedeckt: „Wir bleiben vorsichtig mit Blick auf die wirtschaftlichen und geopolitischen Aussichten.“ Er setze aber auf Zuwächse durch Preiserhöhungen und Absatzsteigerungen sowie durch Investitionen in die Heineken-Marken. 2024 solle der Betriebsgewinn um einen niedrigen bis hohen einstelligen Prozentsatz steigen. Analysten hatten wegen der sinkenden Kosten mit einem Plus von 9,9 Prozent gerechnet.

Der niederländische Bierbrauer verdiente 2023 weniger. Bei einem organischen Umsatzplus um 4,6 Prozent auf 36,4 Milliarden Euro sank der Nettogewinn um 4,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte organisch um 1,7 Prozent auf 4,44 Milliarden Euro zu. Der Absatz sank organisch um 4,7 Prozent, wobei über 60 Prozent davon auf Rückgänge in Vietnam und Nigeria zurückzuführen waren. Dort hatte die schwache Wirtschaft für Umsatzeinbußen gesorgt. Beide Länder sind Schlüsselmärkte für die weltweite Nummer Zwei der Branche.

Brau Union seit 2003 Heineken-Tochter

Die österreichische Brau Union gehört seit 2003 zum niederländischen Biergiganten Heineken. Zur Brau Union wiederum gehören Biermarken wie Gösser, Zipfer, Kaiser, Puntigamer, Schwechater, Wieselburger, Villacher, Schladminger und Edelweiss. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 2700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich. Die Bierbrauer hatten im Laufe des Jahres 2023 die Preise bereits deutlich angehoben, um den starken Kostenanstieg auszugleichen. Das verstärkte noch die ohnehin bestehende Konsumzurückhaltung.

Die Anleger reagierten jedenfalls am Mittwoch enttäuscht und kehrten Heineken den Rücken: Die Aktien rutschten an der Börse in Amsterdam um bis zu 6,5 Prozent auf 87,10 Euro ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit Juli zu. Steve Minnaar, Fondsmanager bei Abax Investments, der Heineken-Aktien hält, sagte dazu, es brauche einen „mutigen“ Konzernlenker, um im aktuellen Umfeld optimistische oder präzise Prognosen abzugeben. „Es ist nichts Falsches daran, etwas konservativer zu sein.“ Die Analysten von JPMorgan urteilten: „Heineken lieferte ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2023.“ (APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.