Bauwirtschaft

Tausende Arbeitsplätze auf dem Bau in Gefahr

Laut einer Branchenprognose wackeln 16.000 Arbeitsplätze heuer am Bau.
Laut einer Branchenprognose wackeln 16.000 Arbeitsplätze heuer am Bau. Getty Images
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Die Bauleistung soll erstmals seit 14 Jahren schrumpfen. Deutlich mehr Arbeitslose sind die Folge. Nun fordert die Branche die Politik zu einem Milliardenunterstützungspaket auf. ÖVP und Grüne verhandeln.

Wien. Die Baubranche ist ein sensibler Kompass der Konjunktur. An der Wertschöpfung trägt sie mit 18,6 Mrd. Euro fünf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Somit bildet sie das Gerüst der österreichischen Wirtschaft. In der Vergangenheit ging es immer bergauf – selbst während der Pandemiejahre. Doch 2024 wird zum Entscheidungsjahr, und die Politik hat dabei viel in der Hand.

Österreichs größter Baukonzern Strabag strotzte 2023 noch vor Kraft mit einer Rekordbauleistung (plus acht Prozent) von 19,1 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern (Ebit) soll stärker steigen als 2022. Die endgültigen Geschäftszahlen werden im April vorgelegt. Auch in Deutschland vergrößerte sich der Konzern. Daher wuchs die Zahl der Beschäftigten um fünf Prozent auf insgesamt 777.136.

Schlanke Auftragsbücher

Doch das sind Zahlen aus der Vergangenheit. Für die Zukunft wichtig ist das Auftragsbuch, denn die Branche lebt mit langen Vorlaufzeiten für Planung und Genehmigungen. Der Auftragsbestand bei der Strabag ging um ein Prozent auf 23,5 Mrd. zurück, reicht jedoch noch bis ins Jahr 2025. „Nach Jahren des Booms durch die Null- und Negativzinspolitik stand 2023 ganz im Zeichen einer Abkühlung der Baukonjunktur“, sagt Strabag-Chef Klemens Haselsteiner. „Besonders stark vom veränderten Umfeld war der Wohnbau betroffen.“ Dieser Bereich macht bei Strabag allerdings weniger als zehn Prozent der Konzernleistung aus. Andere Bauunternehmen hängen deutlich stärker am Wohnbau. Und die Prognosen sehen hier düster aus.

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