Forschungsfrage

Was passiert, wenn man in die Luft schießt?

APA / Barbara Gindl
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Ein Bräutigam kam in Jordanien ums Leben, weil ein Gast freudig mit einer Pistole in die Luft feuerte. Schüsse sind immer eine Gefahr.

Der tragische Vorfall geschah im Vorjahr: Ein Bräutigam starb bei seiner Feier durch eine Kugel, die in die Luft gefeuert wurde. „Was passiert mit Kugeln, die man nach oben in die Luft jagt? „Ganz einfach: Sie kommen wieder herunter“, sagt Ballistik-Fachmann Armin Zotter. „Und weil das erhebliche, sogar tödliche Verletzungen oder Sachbeschädigung zur Folge haben kann, ist das Abgeben von Warn- oder Freudenschüssen in Österreich gesetzlich sehr restriktiv geregelt.“ Zotter ist als Experte für den Internationalen Strafgerichtshof und die Europäische Kommission tätig, unterrichtet an diversen Universitäten und ist ein gefragter Gerichtssachverständiger, wenn es um Ballistik und das Schießwesen geht.

„Um nicht mehr herunterzukommen, also in den Weltraum zu gelangen, müsste ein Geschoß die Fluchtgeschwindigkeit von rund 11,2 Kilometern pro Sekunde überschreiten“, erklärt der Ingenieurwissenschaftler. „Eine Pistolenkugel schafft aber in der Regel nur bis zu rund 350 Meter pro Sekunde.“ Sie steigt zunächst nach oben, bis ihre kinetische Energie (Bewegungsenergie) verbraucht ist. Welche Höhe sie dabei erreicht, sei unterschiedlich, sagt Zotter. „Die Kugel aus einem starken Jagdgewehr, mit dem man Wildschweine oder Hirsche schießt, hat ihren Umkehrpunkt in zwei bis drei Kilometern Höhe, eine Pistolenkugel in rund 1,3 km. Die Gefahr, ein Luftfahrzeug zu treffen, besteht jedenfalls nicht, außer in der Nähe von Flughäfen.“

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