Rotes Meer

Von Houthi-Rakete getroffenes Frachtschiff droht zu sinken

Archivbild vom 20. November 2023: Das Frachtschiff „Galaxy Leader“ wird von Houthi-Booten im Roten Meer eskortiert.
Archivbild vom 20. November 2023: Das Frachtschiff „Galaxy Leader“ wird von Houthi-Booten im Roten Meer eskortiert.Reuters / Houthi Military Media
  • Drucken

Ein von den Houthis mit einer Rakete beschossenes Frachtschiff, drohe zu sinken, heißt es von der Miliz im Jemen. Schon am Sonntag musste die Besatzung eines anderen Frachters wegen eines Raketentreffers ihr Schiff verlassen. Österreich will sich an der EU-Marinemission beteiligen.

Die vom Iran unterstützte Houthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben vor der Küste ein Frachtschiff so schwer getroffen, dass es untergehen könnte. Es handle sich um das britische Schiff „Rubymar“, teilte Houthi-Sprecher Yahya Sarea mit. Die Besatzung sei in Sicherheit.

Der britische Anbieter für Schutzmaßnahmen auf See, Ambrey, hatte am Sonntag mitgeteilt, ein unter der Flagge von Belize fahrendes, in Großbritannien registriertes und von Libanesen betriebenes Frachtschiff sei vor der Küste Jemen angegriffen worden. Die Besatzung habe das Schiff nach einer Explosion verlassen. Den Namen des Schiffes teilte Ambrey nicht mit.

Immer wieder beschießen die Houthi Schiffe im Roten Meer

Zuvor hatte bereits der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter „Master“ eine Explosion in unmittelbarer Nähe im Roten Meer gemeldet, wie die zur britischen Marine gehörende Behörde UKMTO am Sonntagabend berichtete. Das Schiff sei beschädigt worden. Allerdings sei gemeldet worden, dass alle Besatzungsmitglieder in Sicherheit seien, hieß es auch von dieser Seite. Der Vorfall ereignete sich demnach in 35 Seemeilen Entfernung von Al-Mukha an der Küste des Jemens.

Die militant-islamistischen Houthi aus dem Jemen haben in jüngster Zeit wiederholt Schiffe auf dem wichtigen Seeweg durch den Suez-Kanal angegriffen. Die vom Iran unterstützte Miliz will mit dem Beschuss von Handelsschiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten.

EU-Außenminister beschließen Miitärmission gegen Houthi-Angriffe

Die EU-Außenministerinnen und -minister haben am Montag in Brüssel den Start der EU-Militärmission Aspides im Roten Meer gegen Angriffe der Houthi-Rebellen auf Schiffe formell beschlossen. Laut Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) wird sich Österreich daran beteiligen: „Wir arbeiten gerade daran, dass wir mit einigen Offizieren präsent sind. Es ist sehr wichtig, dass es diese Mission gibt“, erklärte er vor dem Beginn der Ratstagung.

Die meisten Konflikte seien heute nicht regional, sondern hätten globale Auswirkungen. So sei es nach dem russischen Angriffskrieg jetzt auch im Nahen Osten: „Der Konflikt in Gaza hat Auswirkungen, weil er die Lieferketten beeinflusst. Die Houthis glauben, sich da profilieren zu müssen mit Raketenangriffen auf Schiffe im Roten Meer“, so Schallenberg. Daher sei es wichtig, dass „wir da Flagge zeigen“. Schallenberg konnte am Montag noch keine Details zur österreichischen Beteiligung nennen, aber „die Arbeiten laufen auf Hochtouren“.

Die EU-Außenministerinnen und -minister hatten am 22. Jänner eine politische Grundsatzeinigung auf den Start einer EU-Militärmission zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer erzielt. Laut dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell wird die Aspides-Mission - dies sei das griechische Wort für Schild - rein defensiv angelegt sein. Die Mission soll nur Einsätze auf dem Meer, aber nicht an Land umfassen. Deutschland will sich an dem Einsatz mit der Fregatte „Hessen“ beteiligen. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.