Interview

Starökonomin Subarewitsch über Russland: „Solche Löhne haben sie ihr Leben lang nicht gesehen“

Moskau, Roter Platz. Die Illusion eines normalen Lebens.
Moskau, Roter Platz. Die Illusion eines normalen Lebens.APA / AFP / Natalia Kolesnikova
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Mit ihrer nüchternen Datenanalyse hat sich Natalja Subarewitsch seit dem Ukraine-Krieg einen besonderen Namen in Russlands Expertenszene gemacht. Wie das Land heute dasteht, was die Russen isoliert vom Westen mit ihrem Geld machen - und welche drei Faktoren bei den Sanktionen alle unterschätzt haben, erzählt sie im Interview mit der „Presse“.

Die Presse: Erlauben Sie eine persönliche Frage: Wie haben zwei Jahre Ukraine-Krieg Ihr persönliches Leben verändert?

Natalja Subarewitsch: In meinem ganzen Leben hatte ich noch keine so lange Depression. Im Übrigen blieb alles gleich.

Ist auch wirtschaftlich alles gleich gut wie vorher?

Ich habe nicht gesagt gut. Es war und ist normal. Ich arbeite viel.

Was die gesamte Bevölkerung betrifft – hat sich ihre wirtschaftliche Situation aufgrund von Krieg und Sanktionen verändert?

Ja, und zwar grundlegend, allerdings sehr uneinheitlich. 2022 gingen die real verfügbaren Einkommen im Schnitt um 1,5 Prozent zurück. In den ersten drei Quartal 2023 stiegen sie aber um 4,4 Prozent, haben also die Verluste mehr als kompensiert.

Welchen Gruppen geht es jetzt besser?

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