Russland

Nawalny soll noch diese Woche öffentlich beigesetzt werden

Gedenken an Alexej Nawalny in Barcelona.
Gedenken an Alexej Nawalny in Barcelona. Reuters / Nacho Doce
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Noch ist unklar, wo und wie die Bestattung des in einem Straflager gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny stattfinden soll. Der Kreml bestreitet, dass die Behörden die Angehörigen zu einem heimlichen Begräbnis zwingen hätten wollen.

Der in einem Straflager gestorbene russische Oppositionsführer Alexej Nawalny soll noch diese Woche beigesetzt werden. Man sei derzeit auf der Such nach einem Ort für ein öffentliches Begräbnis, sagte eine Unterstützerin Nawalnys am Montag in Moskau. Die Beisetzung solle bis zum Ende der Arbeitswoche stattfinden. Der Kreml bestritt indes, dass die Behörden die Angehörigen zu einem heimlichen Begräbnis zwingen hätten wollen.

„Natürlich kann der Kreml keinen Druck ausüben. Das sind weitere absurde Äußerungen der Anhänger (Nawalnys)“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Nawalnys Mutter hat am Wochenende den Leichnam ihres Sohnes erhalten, nachdem sie zuvor Kreml-Chef Wladimir Putin zu dessen Herausgabe aufgefordert und öffentlich Druck vonseiten der Ermittler beklagt hatte. Diese hätten sie dazu drängen wollen, ihren Sohn heimlich zu beerdigen, sagte sie.

Unklar ist, wo und wie Nawalnys Bestattung stattfinden soll

Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen „Polarwolf“ in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Der durch den Giftanschlag 2020 und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Totenschein von „natürlichen“ Ursachen die Rede. Der Politiker war zum Zeitpunkt des Todes 47 Jahre alt.

Mehr als eine Woche lang hielten die Behörden die Leiche unter Verschluss. Immer noch ist unklar, wo und wie die Bestattung stattfinden soll. Mutter Ljudmila Nawalnaja forderte eine öffentliche Beerdigung, damit sich nicht nur Familienangehörige, sondern auch Anhänger vom russischen Oppositionsführer verabschieden können. Eine Aufforderung der Ermittler, einer heimlichen Beerdigung zuzustimmen, hatte Nawalnaja abgelehnt und den Behörden öffentlich Erpressung vorgeworfen.

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