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Gender-Streit in Spanien: Parlament will sexistische Wortwahl bekämpfen

Medizinisches Personal anstatt Ärztinnen und Ärzte? Spanien kämpft um geschlechtsneutrale Sprache.
Medizinisches Personal anstatt Ärztinnen und Ärzte? Spanien kämpft um geschlechtsneutrale Sprache. Johnny Greig
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Spanien ist Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung. Doch die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache bekämpfen nicht nur die Ultrarechten, sondern auch die ehrwürdige „Königliche Sprachakademie“ – in der fast nur Männer sitzen.

Die Debatte um das Gendern, um eine geschlechtergerechte Sprache, gehört heute in vielen europäischen Ländern zum Alltag. Das gilt auch für das frühere Macho-Land Spanien, das unter dem seit 2018 regierenden sozialdemokratischen Premier Pedro Sánchez zu einem Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung wurde. Auf dem EU-Gleichstellungs-Index gehört Spanien inzwischen mit Schweden, Dänemark und den Niederlanden zur Spitzengruppe. Doch zugleich wächst der Widerstand im Land gegen den geschlechtsneutralen Wortgebrauch.

Vor allem die Rechtsaußenpartei Vox, die in etlichen spanischen Regionen und Rathäusern zusammen mit der konservativen Volkspartei regiert, hat dem Gendern den Krieg erklärt. Im nationalen Parlament ist die Partei, in der auch Neonazis und Nostalgiker der Franco-Rechtsdiktatur zu Hause sind, drittstärkste Fraktion. Die Ultrarechten wollen die geschlechtergerechte Sprache nun verbieten lassen. Warum? Weil nach ihrer Meinung das Gendern nur aus rein ideologischen Gründen eingeführt worden sei und nicht der Sprachtradition der Spanier entspreche.

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