Insolvenzen

Signa Prime: Versicherer kritisieren anhaltende Eigenverwaltung

In einem gemeinsamen Brief haben deutsche und österreichische Versicherer die weiterhin anhaltende Eigenverwaltung bei der Signa Prime kritisiert. 
In einem gemeinsamen Brief haben deutsche und österreichische Versicherer die weiterhin anhaltende Eigenverwaltung bei der Signa Prime kritisiert. Reuters / Wolfgang Rattay
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Die anhaltende Abwicklung der Insolvenz in Eigenverwaltung sei „in höchstem Maße schädlich“, kritisieren österreichische und deutsche Versicherer.

In einem gemeinsamen Brief haben deutsche und österreichische Versicherer die weiterhin anhaltende Eigenverwaltung bei der Signa Prime kritisiert. Die anhaltende Abwicklung der Insolvenz in Eigenverwaltung sei „in höchstem Maße schädlich“, so das „Handelsblatt“ unter Berufung auf das Schreiben. Zudem kritisieren die Gläubiger unzureichende und falsche Informationen seitens des Schuldners.

„Die Gläubiger sind einhellig der Ansicht, dass nur bei Entzug der Eigenverwaltung eine weitere Gläubigerbenachteiligung verhindert werden kann“, zitiert das Wirtschaftsmagazin „trend“ am Dienstag das Papier der Versicherer. Laut „trend“ hätten sich neben deutschen Versicherungskonzernen auch die UNIQA und Wiener Städtische angeschlossen.

Vor allem der geplante Verkauf des Park Hyatt, des Goldenen Quartiers, des Gebäudes des Verfassungsgerichtshofes sowie des Kaufhaus Tyrol in Innsbruck sorgen für Unmut. Die Versicherer fürchten laut dem Bericht des „Handelsblatt“, dass die Objekte nun deutlich unter ihrem eigentlichen Wert verkauft würden, weil die Marktpreise derzeit extrem niedrig sind. Auch der Paketverkauf wird kritisiert.

Paketverkauf nicht in Stein gemeißelt

Vom Sprecher des Insolvenzverwalters, Norbert Abel, heißt es dazu, dass es für den Verkauf der Assets der Signa Prime Assets GmbH keine zeitliche Begrenzung gebe. Ziel sei es, das beste Ergebnis für die Gläubiger und den Sanierungsprozess herauszuholen. Auch ein Paketverkauf sei nicht in Stein gemeißelt. Sollte ein Einzelverkauf der Objekte bessere Ergebnisse für die Gläubiger bringen, wäre auch ein solcher durchaus möglich. Laut Aussagen des Restrukturierungsvorstandes Erhard Grossniggs gegenüber Bloomberg gebe es zudem bereits 37 Interessenten.

Moniert wird von den Gläubigern laut „Handelsblatt“ auch, dass im Management der Signa-Kerngesellschaften noch immer Vertraute des Signa-Gründers René Benko sitzen. Nach APA-Informationen ist der bisherige Signa Prime-Vorstand Tobias Sauerbier aus dem Gremium ausgeschieden. Derzeit werde nach einem qualifizierten neuen Vorstandsmitglied mit entsprechender immobilienwirtschaftlicher Erfahrung gesucht. (APA)

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