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Song Contest: Nein, Deutschland darf nicht „Shit“ singen

Isaak siegte bei der deutschen Vorausscheidung
Isaak siegte bei der deutschen VorausscheidungAPA / AFP / Christoph Soeder
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Weil in Isaaks „Always On The Run“ das Wort „Shit“ vorkommt, muss der Text für deutschen Beitrag geändert werden. Bis 11. März hat Deutschland zu Änderungen noch Zeit – wie auch Israel.

Mit einem Pop-Song in Moll will Deutschland heuer seinen miserablen Lauf beim Eurovision Song Contest durchbrechen: Nach mehreren Plätzen im ganz hintersten Teilnehmerfeld erhofft man sich von Isaak mit „Always On The Run“ beim kommenden Bewerb in Schweden besseres Abschneiden. Doch nun sorgt das Lied nicht wegen seiner musikalischen Qualität Schlagzeilen, sondern wegen seines Textes: Dieser musste entschärft werden, bestätigte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag entsprechende Medienberichte. Konkret geht es um das Wort „Shit“, das geändert werden muss.

In der ersten Strophe des englischsprachigen Textes heißt es „No one gives a shit about what‘s soon to come“, übersetzt etwa: „Keiner schert sich auch nur einen Dreck um das, was vor uns liegt“. Diese Stelle muss nun geändert werden. „Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wir haben es auch zensiert. Das kriegen wir hin, kein Problem. Da kommt dann irgendwie so ein ,shhhh ...‘ oder so“, wird der 29-Jährige bei schlager.de zitiert. 

Die Änderung kommt nicht überraschend. Denn laut Regeln der Veranstalter EBU dürfe kein Beitrag Elemente beinhalten, die die Show, den ESC oder die EBU in Misskredit bringen könne – dazu gehören eben auch Schimpfwörter. „Im Falle des für Deutschland eingebrachten Songs ,Always On The Run‘ ist laut EBU-Reglement das Wort ‚Shit‘ verboten. Das war allen vorher bekannt – und damit klar, dass der Song im Falle einer Nominierung für den ESC entsprechend angepasst wird“, erläutert auch eine NDR-Sprecherin. Die Rechtslage sehe vor, dass die am ESC teilnehmenden Rundfunkanstalten ihre Präsentation – Song und Act – bis spätestens am 11. März offiziell bei der EBU einreichen. Bis dahin könne man beides noch adaptieren.

Tritt Israel mit „October Rain“ an?

Das gilt auch für Israel. Sängerin Eden Golan soll nämlich mit einem Lied mit dem Titel „October Rain“ antreten, dessen Text auf die Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober anspielt. Ein deutlicher politischer Bezug ist nach EBU-Regeln ebenfalls nicht erlaubt. Besteht Israel auf das Lied in jetziger Form, könnte es disqualifiziert werden. Doch das Land erwägt auch, sich von dem Bewerb zurückzuziehen. (APA/dpa/Red.)

Eurovision Song Contest 2024

Das Finale des diesjährigen ESC geht am 11. Mai im südschwedischen Malmö über die Bühne. Die Skandinavier richten das weltgrößte Musikfest aus, weil im vergangenen Jahr in Liverpool die Schwedin Loreen mit ihrem Europop-Hit „Tattoo“ gewonnen hat. Deutschland hingegen ist mit der Band Lord of the Lost und dem Song „Blood and Glitter“ auf dem letzten Platz gelandet.

Für Österreich tritt heuer die 29-jährige Newcomerin Kaleen an. Ihr Song wird morgen, Donnerstag, im ORF präsentiert.

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