Nahost-Reise

Schallenberg in Ramallah: „Zwischen Israel und Palästinensern kann es keine Zwangsheirat geben“

Protest in Ramallah. Palästinenser fordern die Freilassung von Gefangenen in Israel.
Protest in Ramallah. Palästinenser fordern die Freilassung von Gefangenen in Israel. AFP / Zain Jaafar
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Außenminister Schallenberg besuchte am Mittwoch in Ramallah einen palästinensischen Premier auf Abruf. PLO-Chef Abbas will auf Druck der USA eine Technokratenregierung einsetzen. Er strebt dabei auch den Segen der Hamas an.

Für Alexander Schallenberg geht es schnell. Er reist über den Güter-Grenzübergang Beitunia aus Israel ins Westjordanland ein, wechselt in Windeseile das Fahrzeug und fährt im Konvoi mit Blaulicht in das palästinensische Administrationszentrum Ramallah weiter. Palästinenser bringen oft Stunden an den Checkpoints zu. Seit dem Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober wachsen oft auch mobile Kontrollpunkte aus dem Boden. Und manche davon werden von jüdischen Siedlern in Eigenregie errichtet. Das würgt das Wirtschaftsleben ab und schürt die Unzufriedenheit unter Palästinensern.

Im Zentrum von Ramallah ragt eine steinerne Tintenburg neben der anderen in die Höhe – Banken, Regierungsgebäude, Botschaften. Äußerlich läuft das Leben in den gewohnten Bahnen. Die Restaurants sind gut besucht, auf den Straßen stockt der hupende Verkehr. Doch hinter der Fassade brodelt es. Im Westjordanland steigt die Beliebtheit der Hamas. Einer im Dezember durchgeführten Umfrage zufolge wünschen sich hier 75 Prozent der Bevölkerung, dass die Terrororganisation in Gaza an der Macht bleibt. In Gaza selbst äußern nur 38 Prozent der Befragten diesen Wunsch. Sie wissen besser, was es heißt, unter der Herrschaft der radikalen Islamisten zu leben.

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