Auch für den Staat steigen die Zinsen. Langfristig erhöht das den Schuldendruck deutlich, zeigt eine Studie des liberalen Thinktanks Agenda Austria. Die Ökonomen ziehen dabei auch einen Vergleich mit der Situation bei unserem südlichen Nachbarn.
Die seit Sommer 2022 rasant gestiegenen Zinsen treiben vielen Inhabern variabel verzinster Kredite die Sorgenfalten auf die Stirn. Betroffen sind davon nicht nur private Häuslbauer, sondern auch Unternehmen – mit dem gestrauchelten Signa-Konzern als prominentestem Beispiel. Der größte Schuldner des Landes, der Staat, blieb bislang jedoch relativ entspannt. Denn Staatsanleihen sind ja mit einem Fixzins vergeben. Daher habe die Republik sich die niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre auf lange Zeit gesichert, heißt es.
Und aktuell stimmt das auch. So konnte Österreich im Jahr 2022 einen historischen Tiefstand bei den Zinsausgaben verzeichnen. Lediglich 1,9 Prozent der Staatseinnahmen wurden in diesem Jahr für Zinsen ausgegeben, so eine Studie des liberalen Thinktanks Agenda Austria. Deutlich weniger als noch zur Jahrtausendwende, als dieser Wert noch bei über sieben Prozent lag. Die Studienautoren nehmen als Vergleichsbasis die Staatseinnahmen und nicht das Bruttoinlandsprodukt (BIP), da der Staat ja auch nur auf die Staatseinnahmen direkten Zugriff hat.