Streit mit Universal

Auf TikTok soll noch mehr Musik verschwinden

Kann man Harry Styles Musik bald nicht mehr auf TikTok hören?
Kann man Harry Styles Musik bald nicht mehr auf TikTok hören?Imago / Bradley Collyer
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Der Streit zwischen TikTok und der Universal Music Group weitet sich aus. Kommt es zu keiner Einigung, soll bald noch viel mehr Musik von der Videoschnipselplattform verschwinden, darunter Songs von Harry Styles und Adele.

Seit 1. Februar fehlt auf TikTok eine ganze Reihe an bekannten Liedern. Universal hat alle Werke seiner und jene vom Konzern vertretenen Interpreten abgezogen, weil mit der Videoschnipselplattform keine Einigung über einen neuen Lizenzvertrag erzielt werden konnte.

Dabei geht es um die Summe, die TikTok der Universal Music Group zahlt, um dessen Songkatalog den eigenen Nutzerinnern und Nutzern zur Verfügung zu stellen. Die Social-Media-Plattform habe den Musikern und Songautorinnen nur „einen Bruchteil“ der auf ähnlichen anderen Online-Plattformen üblichen Vergütung geboten, hieß es damals vonseiten Universal Music.

Universal fordert die Löschung von noch mehr Songs

Bisher betrifft das etwa die Musik von Taylor Swift, Lady Gaga, The Weeknd und Drake und andere große Namen, die mit Universal zusammenarbeiten. Bald sollen aber noch viel mehr Songs aus der Bibliothek TikToks verschwinden. Für Universals Verlagsbereich galt nämlich indes eine Übergangsfrist, die mit Ende Februar aber ebenfalls auslaufen wird. Dann sollen auch jene Songs verschwinden, an denen auch nur ein Songschreiber mitgewirkt hat, die bei Universal unter Vertrag steht, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Dann heißt es: Auf Wiedersehen, Harry Styles! Baba, Coldplay und Adele! Während diese Musiker und die Musikerin zwar bei einem anderen Label unter Vertrag sind (Sony Music), werden deren Texte und Kompositionen ebenfalls von Universal verwaltet.

Noch besteht die Chance auf Einigung

Nicht selten werden Hits von ganzen Songwriter-Teams geschrieben. Die Wahrscheinlichkeit, dass darunter nur eine Person sitzt, die vertraglich an Universals Verlagssparte gebunden ist, ist groß. Betreffende Lieder muss dann von TikTok aus dem Katalog entfernt werden. Sollte das nicht passieren, droht eine Klage. Sitzen im Songwriter-Team auch Künstler anderer Labels, könnten auch die dahinter stehenden Musikunternehmen in den Streit mitverwickelt werden.

Noch aber laufen die Verhandlungen, berichtet das „Wall Street Journal“. Das Branchenblatt beschreibt den Streit als regelrechten „Showdown“, aus dem hervorgehen wird, welcher Konzern mehr Macht über die heutige Musikindustrie hält. (evdin)

>> Zum Artikel der „FAZ“
>> Zum Artikel des „Wall Street Journal“

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