Retail

Was wurde aus den insolventen Handelsflächen?

Deutlich weniger Filialschließungen gab es im Bereich High Street wie am Kohlmarkt in Wien.
Deutlich weniger Filialschließungen gab es im Bereich High Street wie am Kohlmarkt in Wien.Clemens Fabry
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CBRE analysierte 270 Standorte hinsichtlich deren Nachnutzung bzw. Leerstand.

Wien. Rund 390 Filialen großer Handelsunternehmen wurden von 2020 bis 2023 in Österreich aufgrund von Insolvenzen geschlossen, die meisten davon vergangenes Jahr mit 147 Filialen. Der Anteil der Handelsinsolvenzen an allen Insolvenzen liegt hierzulande konstant zwischen 16 und 18 Prozent pro Jahr. „Insolvenzen im Handel werden bewusster wahrgenommen, haben sich aber prozentuell kaum verändert: Laut Statistik Austria betrafen 2019 17,99 Prozent aller Insolvenzen den Handel, 2023 lag der Anteil bei 17,68 Prozent“, sagt Laura Holzheimer, Head of Research bei CBRE. Rund zwei Drittel aller insolvenzbedingten Filialschließungen in den vergangenen drei Jahren betrafen das mittelpreisige Modesegment. Rund 160 Filialschließungen durch Insolvenzen in der Modebranche waren in Einkaufszentren zu verzeichnen, rund 60 in Fachmarktzentren, deutlich weniger in Stadtzentren oder im Bereich High Street (z. B. Wiener Graben oder Kohlmarkt).

Potenzial für neue Mieter

Von den 270 analysierten Geschäftslokalen konnten bisher 240 wieder neu verwertet werden, 30 Flächen stehen leer. Der Großteil der frei werdenden Flächen wird zwar wieder von Modeketten genutzt, aber auch Diskonter kommen vermehrt in den Markt und nutzen die ehemaligen Modeflächen, ebenso wie Anbieter von Accessoires oder Beautyprodukten. Die Diskonter sind es auch, die laut CBRE in letzter Zeit besonders expansiv agieren. Aber auch hier sei in naher Zukunft mit einer Marktbereinigung zu rechnen. Das Unternehmen Pepco, das in dieser Woche Insolvenz angemeldet hat, ist das jüngste Beispiel. Betroffen sind über 70 Filialen in Österreich. „Mittel- bis langfristig wird es zu einer Verschiebung bei den Branchen kommen, zur klassischen Handelsnutzung kommen Anbieter von Services, Pick-up-Stationen und Gastronomie dazu. Der Einzelhandelsmarkt wird sich in den kommenden Jahren weiter diversifizieren“, so Walter Wölfler, Head of Retail bei CBRE. (red.)

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