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Wohnbaupaket führt zu Zurückhaltung bei Käufern

Zumindest kurzfristig kam es zu keinem Boost bei den Wohnungskäufen.
Zumindest kurzfristig kam es zu keinem Boost bei den Wohnungskäufen.Die Presse / Clemens Fabry
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Die gewerblichen Bauträger begrüßen das Wohnbaupaket der Bundesregierung, sehen aber Nachbesserungsbedarf.

Wien. Zumindest kurzfristig hat das Ende Februar von der türkis-grünen Bundesregierung angekündigte Wohnbaupaket zu keinem Boost bei den Wohnungskäufen geführt. Im Gegenteil: Der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer (WKO) berichtete am Mittwoch, dass Kaufinteressenten sich derzeit vermehrt zurückhalten. Denn das Paket sieht etwa geringere Gebühren beim Wohnungskauf vor und Käufer wollen vielfach abwarten, bis sie in den Genuss dieser Vergünstigungen kommen.

Wobei Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbands, betonte, dass man das Regierungspaket gutheiße. Auch wenn man bis jetzt nur Überschriften und noch keine Details kenne, gehe man davon aus, dass die beschlossenen Maßnahmen auch die Kaufnachfrage stimulieren werden. Aber weil die bloße Ankündigung die Nachfrage merkbar einbremst, sei es umso wichtiger, das Paket rasch auszuarbeiten und umzusetzen.

Pakete für Gemeinnützige

Das Paket in Kürze: Eine Milliarde Euro gibt die Regierung für die Belebung des Wohnbaus über die gemeinnützigen Bauträger aus. Die Länder werden Wohnbaudarlehen bis zu 200.000 Euro mit einem Zinssatz von maximal 1,5 Prozent vergeben. Zudem wird die alte ÖVP-Forderung nach Streichung der Grundbucheintragungsgebühr sowie der Pfandrechtseintragungsgebühr (für die ersten 500.000 Euro) für das erste Eigentum umgesetzt. Immobilienkäufern bringt das eine Entlastung von immerhin bis zu 11.500 Euro. Und es gibt einen Handwerkerbonus. Insgesamt 40.000 Arbeitsplätze sollen mit diesen Maßnahmen gesichert werden.

Die gewerblichen Bauträger betonen allerdings, dass die Gemeinnützigen – auf die zielt das Paket ab – allein den Wohnraumbedarf nicht stemmen können. Erstens, weil schon bisher gewerbliche Bauträger das Gros neuen Wohnraums in Österreich geschaffen haben. Aber auch deshalb, weil die Eintrittshürden in geförderten Wohnraum so hoch seien, dass der gemeinnützige Wohnbau letztlich vor allem dem Mittelstand zugute komme.

Aber gewerbliche Bauträger ächzen, so Gollenz, unter hohen Baukosten, hohen Lohnkosten und einer durch die Kreditvergaberegeln und nun auch das angekündigte Paket gedämpfte Nachfrage. „Wir hätten genügend Projekte in der Pipeline, die wir rasch umsetzen könnten“, so der Obmann, der dem Bundeskanzler zum Paket gratuliert aber hofft, dass es letztlich nur ein Startschuss für ein noch größeres Paket ist: „Ein bisschen muss man auch an uns denken“. (red.)

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