Tirol

Innsbrucker SPÖ-Stadträtin Mayr mahnt eigene Partei: „Reißt‘s euch zsamm“

Andreas Babler und Georg Dornauer während dem Wahlkampfauftakt der SPÖ für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl Innsbruck
Andreas Babler und Georg Dornauer während dem Wahlkampfauftakt der SPÖ für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl InnsbruckAPA / APA / Expa/erich Spiess
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„Die Sozialdemokratie sollte sich weniger mit sich selbst beschäftigen“, sagt Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Mayr.

Innsbrucks SPÖ-Bürgermeisterkandidatin und Stadträtin Elisabeth Mayr hat ihre eigene Partei auf Bundesebene zu weniger Selbstbeschäftigung gemahnt. „Die Sozialdemokratie sollte sich weniger mit sich selbst beschäftigen, sondern damit, was wir ändern wollen“, sagte Mayr am Freitag. Wenn sie als Wählerin auf die SPÖ schauen würde, würde sie sich schon manchmal denken: „Reißt‘s euch zsamm, wir haben eigentlich so viel zu tun“, meinte Mayr auf interne Querelen angesprochen.

Gleichzeitig sehe sie genau diesen Ansatz, also die Beschäftigung mit den „Lebensrealitäten“ der Menschen, bei Bundesparteivorsitzendem Andreas Babler, so die als Babler-Unterstützerin bekannte Mayr. Die SPÖ sei aber auch von ihrer Genese eine vielfältige Partei, in der viele unterschiedliche Menschen und auch unterschiedliche Perspektiven beheimatet seien, gab die Innsbrucker Politikerin zu bedenken. Das gäbe der Partei auf der anderen Seite auch eine „große Kraft, für Druck aus der Bevölkerung zu sorgen“, meinte die Spitzenkandidatin der SPÖ für die Gemeinderats- und Bürgermeisterdirektwahl am 14. April.

„Wir gehen mit dem Andi in die Wahl“

Parteichef Babler sah Mayr vor der Nationalratswahl trotz innerparteilicher Scharmützel indes fest im Sattel: „Wir gehen mit dem Andi in die Wahl“, bekräftigte die Stadtpolitikerin. Daran könne auch die zuvor stattfindende EU-Wahl nichts ändern, war sich die Stadträtin sicher. Mit dem Tiroler SPÖ-Landesparteivorsitzenden Georg Dornauer zeigte sich Mayr insofern einig, als eine „Große Koalition“ aus SPÖ und ÖVP auf Bundesebene „per se funktionieren“ würde. Je nach Wahlergebnis sei aber auch eine Koalition ohne ÖVP wünschenswert, weil man so mehr umsetzen könne, gab Mayr zu erkennen. Auch eine Dreierkoalition sei denkbar, über deren genaue Zusammensetzung wollte die rote Innsbrucker Frontfrau aber „nicht spekulieren“.

Landesparteivorsitzender und Landeshauptmannstellvertreter Dornauer hatte jüngst mit einer Aussage in einem Interview für Aufsehen gesorgt, wonach man mit ihm auch über eine „Asylobergrenze bei Null“ diskutieren könne. Daraufhin folgten nach empörten innerparteilichen Reaktionen eine klare Absage durch Parteichef Babler, der diese Position als „überhaupt nicht denkbar“ und „politisch schwachsinnig“ bezeichnete. Dornauer entschuldigte sich schließlich auf einer Innsbrucker Wahlkampfbühne in Anwesenheit von Babler für den „saudummen Halbsatz“. Mayr hatte zuvor angegeben, dass dies „nicht der lässigste Rückenwind“ im Wahlkampf gewesen sei. (APA)

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