Untersuchung

Spioniert China westliche Häfen mit seinen Kränen aus?

Symbolbild von Kränen im Hafen von Los Angeles
Symbolbild von Kränen im Hafen von Los AngelesAPA / AFP / Patrick T. Fallon
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In einer Untersuchung stößt der US-Kongress an mehreren Kränen des chinesischen Konzerns ZPMC auf anscheinend versteckte Modems. Schon davor gab es die Sorge, dass China mithilfe der Kräne in US-Häfen spionieren und sabotieren könnte.

Eine Untersuchung des US-Kongresses nährt offenbar den Verdacht, dass Hafen-Kräne der chinesischen Firma ZPMC ein Spionagerisiko darstellen könnten. Demnach wurde auf einigen Kränen Ausrüstung entdeckt, deren Zweck unklar sei und die auch nicht in den Verträgen zwischen den US-Häfen und China vermerkt sei. Das berichten CNN und das Wall Street Journal.

Die Kräne von ZPMC sind ein Exportschlager und dominieren auch den US-Markt. Der Kongress nahm 20 Kräne in US-Häfen ins Visier. „In mehr als einem Fall“ sei man dabei auf Mobilfunkmodems gestoßen. Die Komponenten würden aber nicht zum Betrieb der Kräne beitragen und seien auch nicht Teil der Verträge zwischen ZPMC und den US-Häfen, wird in der Untersuchung ein Involvierter zitiert. Installiert wurden die Modems schon in China.

Der Republikaner Mark Green, Vorsitzender des zuständigen Heimatschutz-Komitees, trug dick auf: „Unsere Untersuchung hat Verwundbarkeiten an Kränen in US-Häfen entdeckt, die es Chinas Kommunistischer Partei nicht nur erlauben, (…) zu spionieren, sondern auch Lieferketten zu unterbrechen und damit die US-Wirtschaft zugrunde zu richten.“

China: Vorwürfe „vollkommen paranoid“

Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums bezeichnete die Anschuldigungen als „vollkommen paranoid“. Beobachter wiesen darüber hinaus auf den Wahlkampf in den USA hin. Den Verdacht, dass China kritische Hafeninfrastruktur ausspioniert, gibt es aber schon länger und auch in Europa, wo ZPMC übrigens gleichfalls sehr präsent ist.

Schon in der Vorwoche hatte US-Präsident Joe Biden via Executive Order der Küstenwache mehr Möglichkeiten eingeräumt, um die Cybersicherheit in den US-Häfen zu stärken. Die Anordnung zielte auf chinesische Kräne . “Sie sind grundsätzlich so gebaut, dass sie aus der Ferne kontrolliert und programmiert werden könnten. Das macht sie verwundbar“, warnte damals Admiral John Vann von der Küstenwache. (red.)

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