Analyse

Wie die Formel 1 zur Seifenoper verkommt

Traute Einigkeit zumindest mit dem thailändischen Red-Bull-Flügel: Teamchef Christian Horner umringt von Daranee und Chalerm Yoovidhya in Bahrain.
Traute Einigkeit zumindest mit dem thailändischen Red-Bull-Flügel: Teamchef Christian Horner umringt von Daranee und Chalerm Yoovidhya in Bahrain. Getty Images
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Das Geschehen auf der Rennstrecke ist nur die Kulisse für das einzigartige Schauspiel im Fahrerlager, bei der sich zusehends alle Intrigen um Red Bull Racing, Christian Horner und jetzt auch Helmut Marko, der suspendiert werden soll, drehen. Ein Leitfaden für die rasende Realityshow.

Die ganze Action spielt sich abseits des Asphalts ab: Der Vater von Max Verstappen will den Chef jenes Rennstalls stürzen, der seinem Sohn drei WM-Titel in Folge beschert hat, und löst damit einen Red-Bull-internen Machtkampf zwischen Fuschl und Thailand aus; Mohammed bin Sulayem, das Oberhaupt der Motorsportwelt, soll beim Ausgang eines Formel-1-Rennen interveniert und den Grand Prix von Las Vegas torpediert haben; und praktisch das gesamte Fahrerfeld liefert sich ein gnadenloses Rennen um das Mercedes-Cockpit, das Lewis Hamilton am Ende der Saison räumen wird.

Bei so viel Drama und Zündstoff im Paddock ist der völlig überlegene Auftaktsieg von Max Verstappen und Red Bull in Bahrain bestenfalls eine Randnotiz. Dass der Niederländer am Samstag in Saudiarabien (18 Uhr Mesz, live ORF eins, Sky) ebenfalls nur durch höhere Gewalt zu stoppen sein wird, gehört genauso in die Rubrik Fußnote.

Fazit: Der an Intrigen, Machtkämpfen und Befindlichkeiten ohnehin nicht arme Formel-1-Zirkus glich auch nach inzwischen sechs Staffeln Netflix-Erfolgsserie „Drive to Survive“ noch nie so sehr einer Reality Show wie dieser Tage. Da passt es auch ins Bild, dass der Streamingriese in die Kritik geraten ist, weil er vom innovativen Qualitätsfernsehen in Richtung Reality TV abgebogen ist.

Verstappens flehender Appell

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