Anspieltipp

Neuer Song von Nick Cave: Ein Gott fliegt durch die Welt

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„Wild God“ ist der erste Vorbote des 18. Albums von Nick Cave and the Bad Seeds. Er steigert sich in geistliche, ja: theologische Ekstase.

Nick Cave: »Wild God«. Er glaube nicht an einen „interventionist god“ (also einen Gott, der in die Welt eingreift), sang Nick Cave 1997, doch niemand glaubte ihm das: In der Welt seiner Lieder spürte man oft einen rauen, rächenden, wilden Gott wüten. Nun bekennt er sich explizit zu diesem – und findet ihn zugleich in sich selbst. Dieser Gott hat „long trailing hair“ (geschlängeltes Haar?), er fliegt durch die sterbende Stadt wie ein prähistorischer Vogel, er geht auf die Suche nach einem Mädchen in der Jubilee Street (wie Cave einst in einem Lied)… Große poetische Worte, die Cave mit ungewohnt weicher, fast wehleidiger Stimme singt, wiewohl ihn ein wackerer Gospelchor anstachelt: „Bring your spirit down!“ So steigert er sich, gejagt auch durch wild jubilierende Geigen, in geistliche, ja: theologische Ekstase: Durch die Flammen der Anarchie, die Winde der Tyrannei, die süßen Tränen der Freiheit, singt er, bewege sich sein Gott. Der er selbst ist. Was für eine Elevation.

Nick Cave gibt es seit 66 Jahren, seine Bad Seeds immerhin seit 41 Jahren. Ende August soll ihr 18. Album namens „Wild God“ erscheinen. Cave verspricht: „It lifts you. It moves you.“

Den Song zum Sonntag küren allwöchentlich alternierend Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter („Die Presse“) sowie Christoph Sepin, Michaela Pichler und Lisa Schneider (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

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